Kein Wunder!

Pharma-Abzocke Wieder eine Studie, die zeigt, dass die Pharmaindustrie um jeden Preis nach Profit giert. Es gibt Wege, sich zu wehren. Dazu müssten aber auch die Journalisten mitspielen

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Es tickert gerade wieder über alle Seiten: „Schein-Innovationen kosten Krankenkassen Milliarden“ (Welt), „Überflüssige und teure Medikamente - Krankenkassen verschleudern Milliarden“ (N-TV), „Krankenkassenreport: Ärzte verordnen zu oft unnötig teure Medikamente“ (SPON)

In den Artikeln zitieren die Journalisten alle möglichen Experten, die versuchen zu erklären, warum die Pharmaindustrie eigentlich alle Patienten ausbeutet. Wie es sein kann, dass es noch immer kein Politiker geschafft hat, Wirkstofflisten einzuführen. All das sind sinnvolle Themen. Aber die Antwort liegt für jeden, der sich damit beschäftigt auf der Hand: weil die Pharmaindustrie zu stark ist.

Dass sich das von oben ändert, ist unwahrscheinlich. Etwas Hoffnung lässt die Organisation Mezis (Mein Essen zahl ich selbst ) sprießen. Darin solidarisieren sich Ärzte, die keine Bestechung durch die Pharmaindustrie annehmen. So ließe sich die Macht der großen Pharmakonzerne brechen. Medizin im Sinne der Patienten wäre möglich.

Nur traurig, dass gerade mal 500 Ärzte darin Mitglied sind. Zu wenig, um wirklich etwas zu ändern. Besonders, wenn man bedenkt, dass es Hunderttausende Ärzte gibt.

Noch trauriger ist, dass all die Nachrichtenseiten, die ewig gleichen Experten zitieren, aber keine eine Organisation wie Mezis nennt, die wirklich etwas ändern könnte - wäre sie denn bekannter. Aber das würde den Blick über den Rand der Pressemappe hinaus verlangen. Das ist wohl nicht drin. Also weiter wie bisher - und alle paar Jahre kräftig motzen.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Rasmus Cloes - Gesunde Skepsis

Jeden Tag erwacht ein neuer Prophet und erzählt, was gesunden lässt: Morgensex, Kaffee oder Prozac. Ich prüfe ihre Steintafeln.

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