Zuckerrohr und Peitsche

Kolumbien Gewalt, Desinformation, Hinterlist - das Land wird immer mehr zu einer Militärdiktatur, und die FARC-Guerilla hat ihren Anteil daran. Präsident Alvaro Uríbe hält seine Politik für Notwehr
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So hatte sich Friederike Müller ihren Aufenthalt in Kolumbien sicher nicht vorgestellt. Die Aktivistin der Berliner Kolumbienkampagne war im August in das lateinamerikanische Land gereist, um bedrohte Bauernverbände zu begleiten. Doch kaum angekommen, geriet die Menschenrechtsaktivistin selbst ins Fadenkreuz der Verfolgung.

Die Tricks des Präsidenten

Müller war am 1. Oktober auf Einladung einer kolumbianischen NGO nach Cali gefahren, wo 15.000 Zuckerrohrschneider seit Mitte September für den Abschluss regulärer Arbeitsverträge gestreikt hatten. Die Corteros, die über so genannte Arbeitskooperativen angestellt sind, müssen sich bislang als Scheinselbstständige im Akkord verdingen. Müller nimmt gerade an einer friedlichen Kundgebung teil