Der Lebenslauf

perfection required Eine Hommage an die wichtigste Waffe des Bewerbers

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Ihre Freitag-Redaktion

Von der ersten zur jetzigen Stunde

vom Fehltritt bis zur Ehrenrunde

in der Schule – oh wie peinlich -

da sind sich kluge Leute einig.

Jeder Schritt dokumentiert

abgestempelt, archiviert,

nachweisbar und Schwarz auf Weiß -

das macht den Personalchef heiß.

Alles andere ist nichtig,

ohne Zeugnis gar nicht wichtig,

vielleicht gar Verdacht erweckend -

für Arbeitgeber fast erschreckend.

Denn man soll sie ja verschonen

vor unsicheren Qualifikationen,

vor Blendern und vor Rätselraten -

denn das dürfen sie erwarten.

Vorteilhaft vorformuliert,

bis ins Kleinste strukturiert

angepasst und optimiert,

Banales richtig aufpoliert.

Ecken, Kanten, Eigenheit,

zeigen zwar Persönlichkeit,

aber, Vorsicht, marginal -

sonst verlieren Sie die Wahl.

Personalchefs hassen Lücken,

denn sie haben ihre Tücken.

Lässt man einen Monat aus,

fällt man schnell aus dem Schema raus.

Wer kauft schon gern die Katz' im Sack,

da kriegt ja jeder Boss gleich Plaque.

Denn fehlt es wo an Perfektion,

droht der erste Ärger schon.

Und die Moral von der Geschichte?

Mach deine Zukunft nicht zunichte!

Denn es kommt an, da wett' ich drauf

auf den perfekten Lebenslauf.

Ein kurzes Gedicht zur Kurzweil.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

rebelcat86

- Master of Desaster ...äh Arts in Komparatistik - Kind der "Generation Praktikum" - Ironie on!

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