Europa - meine Schicksalsqual

Europawahl Nenne mir einen Satz mit Europa und Frieden: Lass mich endlich mit Europa in Frieden.

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Das allgegenwärtige Eurospektakel versucht in penetranter Weise die Herzen der Wähler zu erreichen. Also den Ort, wo auch die Brieftasche sitzt. Irgendwer muss ja diese Vortäuschung bürgernaher Politik bezahlen. Die systemerhaltende Bedeutung erkennt man übrigens an dem betriebenen medialen Aufwand, der im krassen Gegensatz zur Berichterstattung über die Friedensbewegung (z. B. Ramstein, Mahnwachen), den Jemenkrieg oder die TTIP-Proteste steht. Erinnerungen an den so genannten Unrechtsstaat DDR kommen hoch. Statt Inhalte zu vertreten säuselt es aus den EU-Führungsbunkern:

Ich kenne keine Armen, keine Reichen, keine Links-Mitte-Rechten, keine Pazifisten und keine Militaristen - ich kenne nur noch EUROPÄER.

Verlogenheit a la Wilhelm II vor der ersten Weltkriegskatastrophe. Für ein (West-) Europa ohne humanitären Inhalt, aber mit der Schwarzen NULL, Repressionen für Wettbewerbsverlierer (Griechenland) oder Abweichler (Assange), sowie militantem Weltmachtstreben (naja, wenigstens Nr. 2 oder 3) im Kern. Die BRD schwafelt über ein gemeinsames Europa und pflegt dabei die heimische Kleinstaaterei. Da vergeht sogar den Abiturienten das Lachen.

Warnende Stimmen werden mit dem angeblichen Kampf gegen Rechtspopulismus verkleistert und führen andererseits zur Resignation vormals mündiger Wähler. Der K[r]ampfbegriff des Populismus, der sich vordergründig gegen rechte Positionen richtet, zielt tatsächlich auf linke Alternativen zum propagierten neoliberalen Konsens (S.240). Und bei den Kompetenzen des Europaparlamentes, ist dieser Urnengang alles andere als eine Schicksalswahl. Übrigens werden viele der Brüsseler Scheußlichkeiten oder Unterlassungen (Steueroasen und Bankenregulierung) über Berlin durchgedrückt. Wie kommen die dazu? Wähler!

Wählen? Natürlich, aber nicht den religiös-dogmatisch verklärten mainstream, sondern aufgeklärt-solidarisch-weltoffen, zur Not auch satirisch.

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Geschrieben von

Regimekritiker_Dracula

Faible für Gotteslästerung und Majestätsbeleidigung. Leidet unter schwerer Esohterikunverträglichkeit.

Regimekritiker_Dracula

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