Gedanken zum 1. September

Weltfriedenstag Wir begehen demnächst wieder den Weltfriedenstag oder Antikriegstag in Gedenken des Ausbruchs des 2. Weltkrieges.

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Dieser Krieg ist jedoch, wie alle anderen auch, nicht einfach so ausgebrochen. Hitlerdeutschland hat mit dem Überfall auf Polen die Verwüstung ganz Europas begonnen, Raub, Vertreibung, Massenmord und Holocaust inbegriffen.

Und der Krieg kam zuletzt nach Deutschland zurück, mit Flächenbombardements, Vertreibung und Besatzung. Im kollektiven Gedächtnis der Deutschen ist überwiegend letzteres zurückgeblieben. Was wir unseren Nachbarn angetan haben, wird häufig nur unter Geschichte abgetan.
Vierundvierzig Jahre später nach dem Kalten Krieg, waren die Deutschen wieder das glücklichste Volk der Welt. Doch bereits im Schatten der glücksbesoffenen Spaßgesellschaft mit Loveparade und anderen Megaevents wurde wieder an neuen Feindbildern gestrickt.
Die USA, waren die einzige verbliebene Weltmacht und ein Herr Brezinski bastelte an einer neuen Strategie für die Vormachtstellung der USA als Hegemonie neuen Typs. Die USA stützen sich dabei auf ihre gewaltige Militärmacht und die scheinbar unwiderstehlichen Anziehungskraft des american way of life. Nun, die Parteien neuen Typhus hatten gerade abgewirtschaftet.
Unsere Westlichen Werte in Ihrem Lauf halten weder Ochs noch Esel auf?
Es ist die Aufklärung, die seit dem 18. Jahrhundert den Menschen der ganzen Welt ihre Würde zurückgeben will. Mit dem gegenwärtigen Lebensstil der (reichen) Amerikaner hat das nichts zu tun.
Die NATO hat sich nach dem Ende des Kalten Krieges von einem Verteidigungsbündnis zu einem Interventionspakt der einzigen Großmacht gewandelt. Und seit dem völkerrechtswidrigen Krieg gegen die Bundesrepublik Jugoslawien sind auch wir Deutschen wieder dabei, unsere Nachbarstaaten von Nahost bis Ost mit Krieg und Verwüstung zu überziehen. Wir wundern uns über die Flüchtlingsströme? Noch suchen sie bei uns Schutz und selten Rache, was verständlich wäre.
Wir sind in den neuen Kriegen dabei, hauptsächlich mit lukrativen Waffenexporten, Logistik aber auch mit einigen Soldaten. Wer gegen die Menschenrechte verstößt, bestimmt die Kanzlerin oder der Friedensnobelpreisträger in Washington.
Dabei sein ist eben alles und sichert Teilhabe an der Beute.
Auch unsere Wirtschaftsmacht lassen wir wieder mit Freihandelsabkommen und von uns diktierten Knebelregeln spielen. Geschichtsvergessen wundern wir uns, wenn u. a. die Griechen in uns den hässlichen Deutschen wiedererkennen.
Doch es regt sich auch Widerstand. Immer mehr machen dabei nicht mehr mit! Unsäglich albern, im Unverständnis des Präsidenten aller Bundesdeutschen und von den Qualitätsmedien werden sie als Querfront in die rechte Ecke geschoben. Dennoch bleibt die Mehrheit der Deutschen im Sinne von Egon Bahr (Wandel durch Annäherung) kriegsuntauglich. Gefallene sind, frei nach Kurt Tucholsky, ermordete Mörder. Hunderte freiwillige Bundeswehrsoldaten wollen beides nicht sein und sie lehnen nachträglich unter persönlichen Nachteilen den Kriegsdienst aus Gewissensgründen ab. Schlechte Kommunikation der Bundeswehr oder späte Einsicht von Propagandaopfern?
Ist "Merkel muss weg" richtig? Nein, wir brauchen einen Politikwechsel statt eines Personenaustausches. Dieser Politikwechsel muss von allen mündigen Bürgern getragen und nicht von populistischen Rattenfängern (an)geführt werden. Übrigens, Gedanken der Aufklärung (meist mit links assoziiert) und manche der Gegenaufklärung (häufig mit rechts assoziiert) finden sich oft in ein und derselben Person wieder. Das heißt, dass die Friedensbewegung mit sehr unterschiedlichen Mischungen beider Gegensätze in den Ansichten der Menschen arbeiten muss. Jeder der ausgeschlossen wird, kann morgen in die Fänge der Rechtspopulisten geraten und alle unsere Friedensbemühungen sabotieren. Gerade wir am Weltfrieden interessierten, sollten deshalb immer beachten:
Mit der Einteilung der Welt in GUT und BÖSE lässt sich jedes Verbrechen rechtfertigen.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Regimekritiker_Dracula

Faible für Gotteslästerung und Majestätsbeleidigung. Leidet unter schwerer Esohterikunverträglichkeit.

Regimekritiker_Dracula

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