Fallschirme fliegen

Worte wie Wolken In "Das Weinen des Schmetterlings" zeichnet die vietnamesische Autorin lê thi diem thúy das Jahrhundert der Heimatlosen
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Flucht. Leben in der Fremde. Diejenigen, die nicht unterwegs sind, tun so, als wüßten sie genau, was passiert und warum das so ist und dass es nicht so sein müßte. Diejenigen, die flüchten, wissen nur, warum sie zu Hause nicht bleiben können. Was erwartet sie? Wo werden ihre Füße je wieder Boden berühren, von dem sie sagen, hier gehöre ich hin? Ihr einziger Begleiter ist Hoffnung.

Das war bei den Boat-People aus Vietnam so, das ist so, wenn Marokkaner die spanisch-portugiesische Küste erreichen, die Kurden vor der italienischen stranden, Menschen schwimmend das andere Ufer erreichen wollen. Hoffnung macht Entbehrungen erträglich, die Lager, die Ablehnung nach der Ankunft. Hoffnung ist wie eine Droge. Wenn sie verfliegt, ist da nur