Happy-End als Beginn

Knochen Vladimir Zarevs "Verfall" beschreibt den Untergang - nicht im alten, sondern im neuen System
Exklusiv für Abonnent:innen

"Wenn etwas nicht Sprache wird, dann ist es tot. Es muss durch ein individuelles Lebewesen hindurchgehen, durch dein Leben oder durch meins! ... Das mit dem kollektiven Gedächtnis ist doch Quatsch."

Alles zerfällt im Bulgarien der Nachwendezeit. Gewerkschaften, Parteien, Verbände, selbst die Kirche. Die Koordinaten des Lebens haben sich aufgelöst. Als müssten sich die Figuren in einer surrealen Welt zurechtfinden, in der Farben, Formen, Wertungen, Begriffe ihre Zeichenhaftigkeit verloren haben, treiben sie dahin, die meisten orientierungslos, desinformiert, inbrünstig hoffend auf irgendwas oder irgendwen. Einigen Wendigen aber scheint eine Brücke gebaut zu werden durch schnelle Korrektur all dessen, was sie bisher vertraten, ihre grotesken Gedankensprü