Sentimentale Tschekisten?

Seifenblasen Wolfgang Leonhards neues Buch "Meine DDR" bleibt den Zukunftsentwurf eines demokratischen Sozialismus schuldig
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Meine Geschichte der DDR nennt Wolfgang Leonhard das neueste Buch über seine Erfahrungen mit diesem deutschen Staat. Und das ist es natürlich auch: Ein biografisch unterlegter Rückblick auf die Jahre, in denen er und viele andere auf einen sozialistischen Staat hin gearbeitet haben; eine Kindheit, in der die Trennung von der Mutter mit ihrem politischen Engagement und der kommenden Arbeitermacht begründet war; eine Jugend, die ganz auf das Ziel der sozialistischen Umgestaltung seines Landes durch eine gebildete Generation ausgerichtet wurde, in der die Ungerechtigkeiten und Verbrechen unter Stalin - die Verhaftung der Mutter, das Verschwinden vieler Bekannter, die Angst, selbst etwas Falsches zu sagen oder zu tun - ertragen wurden, weil so etwas wie eine Gerechtigkeit v