Wiedergänger und andere Gefahren

Phantomschmerz Die Geschichten in Thomas Harlans "Die Stadt Ys und andere Geschichten vom ewigen Leben" ähneln einem Labyrinth
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Das sind keine Geschichten, die man nacherzählen könnte. Zwar haben auch sie einen Anfang und ein Ende, aber sie folgen keiner Story, keinem Faden, sie belegen Haltungen, ordnen Geschichten um Geschehenes, greifen auf oft nicht eindeutig erkennbare Wirklichkeit zu, um sie - bruchstückhaft - einem Ereignis zuzuordnen. Wann und wo gäbe es im wirklichen Leben schon das absolut Eindeutige? Das meiste kommt in vielfältigen Schattierungen daher, ist verzweigt, reicht bis in die Träume, ist ebenso wirklich wie unwirklich, so "murmelnd, stotternd", sich wiederholend, widersprechend - wie Hans Magnus Enzensberger in einer Kommentierung schreibt -, es entzieht sich einfacher Interpretation.

Thomas Harlan, Jahrgang 1929, Sohn des Regisseurs Veit Harlan, der die Propaganda