Zerstörerische Sehnsucht

Deichkrug Jan Böttchers Roman "Nachglühen" sucht die Spuren der Wende im ländlichen Raum
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Das Schweigen zwischen sich als friedliche Übereinkunft, als ein unzerreißbares Band, und alle Worte und Bilder der Jugend für immer ausgelöscht." Das wünscht sich Jens, sonst wäre er nicht zurückgekommen in den kleinen Ort seiner Kindheit unmittelbar an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze, aber das mit dem Auslöschen funktioniert nicht. Jedenfalls nicht bei ihm, einer der Hauptfiguren in Jan Böttchers Roman Nachglühen. Ich schaff das, wir schaffen das, hatte er zu seiner Frau gesagt und sich in den Umbau des elterlichen Gasthofs gestürzt. Geschleppt und gebaut und neu möbliert und die Frau überzeugt, alles in Göttingen hinzuschmeißen und in diesen kleinen Winkel zu ziehen, der nach der Wende plötzlich wied