Der gute Ceausescu

Verschlagen Alexander Stilles lesenswerte Analyse über den "Citizen Berlusconi"
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"Berlusconi sagt ganz einfach, dass es ihm ums Geld geht. Na, und wem geht es denn, bitte schön, nicht ums Geld. Auch den Linken, aber die sagen das nicht offen. Und wer in Italien hat in Sachen Geldgeschäfte schon eine saubere Weste?"

Das sprach Enrica, Frau des Bürgermeisters und Besitzerin eines Gemischtwarenladens in dem norditalienischen Dorf Civezza, vor den Parlamentswahlen im Mai 2001. Eine Stimme aus dem Volk gab die Antwort auf eine große Frage. Denn Enrica stand in den siebziger Jahren links von der kommunistischen Partei und hatte Ideale. In den neunzigern lockte das Baugeschäft und sie und ihr ehemals kommunistischer Mann bekamen Geschmack an Berlusconis Konsumpropaganda und am Abschied vom Politischen.

Der in Rom lebende New-Yorker Journalist Alexander