Werner Nerlich - eine sperrige Biografie?

Wahrgenommen Potsdamer Ausstellung zum 100. Geburtstag Werner Nerlichs nicht nur dem Künstler und Schöpfer des Stadtwappens, sondern auch dem Deserteur und Kulturfunktionär gewidmet

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Zu den an Skurilitäten nachwendiger geschichtspolitischer Aufräumarbeiten in den Nachfolgeländern der DDR gehört in Potsdam eine bizarre Debatte um Werner Nerlich, immerhin seit 1970 Ehrenbürger der Stadt. Er war einer der prominentesten Grafiker, Plakat- und Schriftgestalter der DDR, Schöpfer des Potsdamer Stadtwappens mit dem preußischen Adler und hat nicht zuletzt mit seinen zahlreichen Wandgestaltungen und anderen architekturbezogenen Werken im öffentlichen Raum in seiner Heimatstadt schwer zu tilgende Spuren hinterlassen, wie etwa das Metallrelief der Badenden an der Schwimmhalle Am Brauhausberg, das berühmte Secco-Wandbild im Alten Rathaus, dem heutigen Sitz des Potsdam Museums, oder die Glockenstele auf dem Alten Friedhof. Als im Kulturausschuß der Stadtverordnetenversammlung 2005 die Idee aufkam, zum 90. Geburtstag Nerlichs eine Straße nach ihm zu benennen, gab es heftigen Widerstand. Er habe eine „sperrige Biografie“ und ihm ginge jegliche Vorbildwirkung ab, die nun mal für eine solche Ehrung die Voraussetzung sei, hielten die Widersacher entgegen. Aus der Fraktion der Bündnis-Grünen kam dann die Anregung, zur Beurteilung der Persönlichkeit Nerlichs Historiker zu Rate zu ziehen, eine Sorgfalt, die die BVV-Fraktion dieser Partei in Steglitz-Zehlendorf bei dem Gezerre um die Steglitzer Treitschke-Straße allerdings vermissen ließ: Die Straße heißt - dank der schwarz-grünen Zählgemeinschaft - immer noch nach diesem Antisemitismus-Propagandisten im Professoren-Talar („Die Juden sind unser Unglück!“). Dessen Biografie war wohl nicht sperrig genug...

Um so verdienstvoller ist das Projekt des Potsdam Museums - „Forum für Kunst und Geschichte“ zu rühmen, anläßlich des inzwischen 100. Geburtstages Werner Nerlichs am 3. Juli und, wie die Ausstellungsmacher ausdrücklich betonen, vor dem Hintergrund des 70. Jahrestag des alliierten Sieges über Hakenkreuz-Deutschland am 8. Mai, eine größere Ausstellung auszurichten. War die Exposition zum 90. Geburtstag 2005 im Potsdamer Museumshaus „Im Güldenen Arm“ eher dem Maler und Grafiker gewidmet, gilt diesmal im Alten Rathaus die würdigende Aufmerksamkeit auch dem Ehrenbürger, Kunstpädagogen und Kulturfunktionär. Das Team um die Direktorin des Potsdam Museums Jutta Götzmann ließ sich also von der „sperrigen“ Biografie Nerlichs nicht beirren, sondern machte sie im Gegenteil zum musealen Gegenstand ihrer reich dokumentierten Schau mit Originalexponaten aus dem Depot und Familienbesitz, die zum Teil erstmalig öffentlich gezeigt werden. Die Schau behandelt gleichermaßen seine Lebensstationen wie sein umfangreiches künstlerisches Oeuvre der baugebundenen und bildende Kunst sowie der Gebrauchsgrafik. Ihnen gehe es, so Jutta Götzmann, auch um die Demontage von „Mythen und Legenden“.

Das wirft nun die neugierige Frage auf, worin denn nun, bitte schön, diese „sperrige“ Biografie des prominenten Potsdamers bestand, die einigen Mitgliedern des Kulturausschusses damals derart suspekt war.

Seine frühe Prägung erfuhr der während des Ersten Weltkrieges im späteren Babelsberg am Griebnitzsee geborene Werner Nerlich in einem von jüdisch-bildungsbürgerlicher Weltläufigkeit imprägnierten liberalen kulturell-geistigen Milieu. Zum Bekanntenkreis der Familie gehörte kein Geringerer als die Bauhaus-Ikone Mies van der Rohe. Er war es auch, der dem Jüngling davon abriet, angesichts der wirtschaftlichen Unwägbarkeiten in diesen Krisenzeiten den Architektenberuf anzustreben und stattdessen empfahl, zunächst sicherheitshalber das solide Malerhandwerk zu erlernen. Nerlich befolgte diesen Rat, bevor er dann in Berlin-Charlottenburg bei Hans Orlowski und Max Kaus Malerei studierte und sich danach in München näher mit der Wandmalerei befassen wollte. Seitdem bewegte sich das künstlerische Streben Nerlichs im Spannungsfeld zwischen Kunst und Architektur, zwischen freier Gestaltung und solidem Handwerk, zwischen zweckfreiem künstlerischem Spiel und funktionsgerichteter angewandter Form.

Der Kriegsdienst durchkreuzte zunächst die künstlerischen Aspirationen Werner Nerlich. Ihn, der diesen Krieg verabscheute, verschlug es an die Ostfront. Er landete in vorderster Linie im Inferno von Stalingrad, dem er nach kriegsgerichtlicher Verfolgung wegen Wehrkraftzersetzung nur durch Desertieren gerade noch rechtzeitig mit halbwegs heiler Haut entkommen konnte. Dem Feuerschlund und Stahlgewitter entronnen, schloß sich Nerlich sodann in sowjetischer Kriegsgefangenschaft jenen mitgefangenen Kriegskameraden an, die im Nationalkomitee „Freies Deutschland“ (unter schwarz-weiß-roter Fahne!) durch Frontpropaganda an die Adresse ihrer einstigen, noch kämpfenden Kameraden mithelfen wollten, die Apokalypse dieses Krieges, Menschenleben rettend, zu verkürzen. Seine Aufgabe als Künstler war es hierbei, Plakate, Flugblätter usw. zu entwerfen. Einige seltene Originale sind noch erhalten und in dieser Ausstellung zu sehen.

Wie Klaus Mann und Stefan Heym in amerikanischer, Alfred Döblin in französischer und Konrad Wolf in sowjetischer Uniform, kehrte auch Werner Nerlich auf Seiten der alliierten Kriegsgegner Deutschlands kämpfend in seine Heimat zurück. Er war unmittelbar an der Befreiung des Vernichtungslagers Treblinka beteiligt und wurde noch am Tage der Kapitulation in Berlin verwundet.

Die Kriegserlebnisse und die persönlichen Richtungsentscheidungen, die daraus erwuchsen, sollten auch Nerlichs künftigen Weg als Künstler bestimmen, nachdem er in seine Heimatstadt Potsdam zurückgekehrt war. Wie schon etwa die „Novembergruppe“ nach dem Ersten Weltkrieg und der Novemberrevolution, gab es auch unmittelbar nach 1945 in Deutschland Künstler, die aktiv gestaltend und umwälzend in die anstehenden gesellschaftlichen Transformationsprozesse auf ihre Weise und auf ihrem Gebiet eingreifen wollten und vor allem ein neues Verhältnis von Kunst und Gesellschaft anstrebten. In Potsdam war Werner Nerlich von Anfang an einer der ersten und aktivsten unter ihnen. Sein organisierendes Interesse und kreatives Engagement galt dabei vor allem dem Neuaufbau der künstlerischen Ausbildung, der Gebrauchsgrafik sowie der Kunst am Bau. So war er Gründungsdirektor der Landesmalschule Brandenburg, der Fachschule für Angewandte Kunst Potsdam und später Direktor der Fachschule für Werbung und Gestaltung Berlin mit einer Dépendance in Potsdam für Restauration und Farb- und Oberflächengestaltung. Als Landes- und später Bezirksvorsitzender des DDR-Künstlerverbandes hatte er in den Aufbruchsjahren die erste juryfreie Kunstausstellung und Ausstellungen mit Werken von Karl Hofer und Max Pechstein organisiert und sich mit Nachdruck, wie sich Zeitzeugen erinnern, um die sozialen Belange der Verbandsmitglieder gekümmert. Daran Zweifel suggerierende spätere vage Anwürfe, wie sie nach 1990 an Seinesgleichen en vogue waren, haben sich in seinem Falle nie erhärten lassen. Der mit Otto Nagel befreundete Mitbegründer des Kulturbundes in Brandenburg war natürlich nolens volens auch in die damaligen kulturpolitischen und ideologischen Glaubenskämpfe in der Hochzeit des Kalten Krieges und des Spätstalinismus‘ involviert, was ihn aber andererseits nicht davon abhielt, sich für den Erhalt der Potsdamer Garnisonkirche und des Stadtschlosses einzusetzen - leider vergeblich, wie sich erweisen sollte.

Mit seinen Wandgestaltungen und anderen architekturbezogenen Werken im öffentlichen Raum hat er in seiner Heimatstadt Potsdam, aber auch im Ausland, unverwechselbare Spuren hinterlassen und ist „Teil der öffentlichen Wahrnehmung“, wie Jutta Götzmann befindet. Sofern noch nicht - wie vielerorts - einer geschichtsverleugnenden Bilderstürmerei zum Opfer gefallen, wirken sie heute schon fast wie archäologische Fundstücke aus einer untergegangenen Epoche in einem total transformierten städtebaulichen Umfeld, fremd und unverständlich für die einen, von verblassender Vertrautheit für die anderen. Sie widerspiegeln, da gibt es nichts zu deuteln, ein unzweideutig affirmatives, produktiv eingreifendes Verhältnis Werner Nerlichs zu den gesellschaftlichen Bedingungen, die sein Schaffen gleichermaßen ermöglichten wie konditionierten und an denen er sich ohne Wenn und Aber mitverantwortlich fühlte. Seine Heimatstadt Potsdam dankte ihm dies 1970 mit der Ehrenbürgerschaft, deren Urkunde unter den Exponaten der Ausstellung zu sehen ist.

Die politischen Plakate, die er in den Nachkriegsjahren und der späteren DDR schuf, sind von der zeittypischen, noch von der Zwischenkriegszeit inspirierten Ikonographie geprägt, wie sie mit ihren verkürzten Botschaften und signalhaften Bildmontagen, daran sei erinnert, so auch etwa in Frankreich oder Italien verbreitet waren. Als Kunstlehrer legte Werner Nerlich nachdrücklich Wert auf ein transdisziplinäres, komplexes künstlerisches Herangehen in der Ausbildung der Studenten, aber auch auf das Vermitteln solider handwerklicher Fertigkeiten.

Einen besonderen Blick verdient das Alterswerk, herkömmlicherweise naturgemäß ja als Ausdruck von Altersweisheit geltend, als abgeklärtes Konzentrat verinnerlichter lebenslanger Erfahrung, womöglich als Zeugnis abgeflauter Passionen und erinnernder Besinnlichkeit. Den Aquarellen von Werner Nerlich, die nunmehr dominieren, sieht man allerdings auf den ersten Blick nicht an, daß es sich - folgt man jenem Klischee - um Arbeiten handelt, die in der Spätphase seines Schaffens entstanden. Vor allem den Ostsee-Motiven aus dem Mönchgut-Zyklus mit ihrer kompositorischen Unruhe und kontrastreichen Farbdynamik geht jene gelassene Beschaulichkeit, meditative Versenkung und Melancholie ab, die eigentlich bei solcher Art von Gegenstand, Technik und Lebensphase des Künstlers zu erwarten wären. Die farbliche Kraft und kompositorische Bewegtheit dieser Aquarelle zeugt hingegen eher von einer Künstlerseele, die weit davon entfernt war, mit dem Leben abgeschlossen zu haben. Sie scheinen eher von produktiver Aufbruchs- als resignativer Endzeitstimmung zu zeugen. Lediglich die Faszination des Lichtes, in das die rauhen, aufgewühlten, bisweilen tosenden Ostseelandschaften getaucht sind, läßt an das Zwielicht in der Abenddämmerung zwischen gerade überstandenem Unwetter und abbrausender Beruhigung der Naturgewalten denken. „Man sah den Wegen am Abendlicht an, daß es Heimwege waren“, heißt es bei Robert Walser. So erweisen sich diese aquarellierten Meereslandschaften Nerlichs dann wohl doch als Seelenlandschaften eines Künstlers in der Spätphase seines Lebens. Sie entstanden, nachdem der langjährige und bis dahin hoch geehrte Rektor der Ostberliner Fachschule für Werbung und Gestaltung 1973 nach einer dubiosen Kabale überraschend gefeuert wurde und sich fortan wieder - oder wohl eher erstmals - gründlich der freien Malerei widmen konnte. Dieser biografische Hintergrund verführt zu der Vermutung, es handele sich womöglich um eine Art Evasion aus dem Prokrustesbett gesellschaftlicher Zwänge und funktionaler Verantwortung in die unverhofft gewonnene Freiheit ungebundenen Gestaltens der zivilisationsfernen Sphäre wilder Naturkräfte. Vielleicht auch daher die Affinität Nerlichs zu Emil Nolde, dem Expressionisten und „Pathetiker des Nachimpressionismus“ (Carl Einstein).

Angewidert vom geschmacklosen Personenkult um den deutschen Kaiser im lärmenden Großstadtmoloch des imperialen Berlins schrieb dieser um die Jahrhundertwende an einen Freund: „Mich sehnt nach der Natur reinem Leben. Nach Sonnenschein, nach Westwind, der die Wellen gegen das Land peitscht. Gewitterwolken. Ich will, daß die Gischt mir ins Gesicht fegt und durchnasse Kleider will ich haben, so sie triefen... Mich sehnt nach langem Gras und Dünensand, darin zu liegen, träumen, schlafen...“ Tatsächlich lassen die Aquarelle Nerlichs mit ihrer großen inneren Spannung, ihrer ausbrechenden Wut, ihrer kontrastreichen Dramatik und Dynamik, ihrem bisweilen eruptiven Hang zur Apokalypse und zum Crescendo, ihrem farbig-groben Raffinement und ihrer erregten farbigen Rhetorik an die „Farbenstürme“ Emil Noldes erinnern, von denen die Maler der „Brücke“ so beeindruckt waren. Sie sind zumeist nicht spontan en plein air entstanden, sondern nach skizzierten Zeichnungsvorlagen später im Atelier. Zwischen unmittelbarem optischen Erleben und Erfühlen in der Natur und Ausführung mit dem Pinsel blieb also eine gewisse zeitliche Karenz, die nicht etwa eine affektive Abkühlung und Beruhigung im Pinselduktus zur Folge hatte, sondern im Gegenteil die Gewalt des dramatischen Empfindens nur noch zu steigern schien. Mit kraftvoller Souveränität mißachtet der Künstler die Dreidimensionalität des Raumes und seine Perspektive: Die Vorstellung von Nähe und Ferne löst sich auf in eine fluktuierende simultane Wahrnehmung, aufgesogen in einem expressiven, kräftigen aber dennoch konturierten, mitunter gouacheartigen Farbauftrag auf feuchtem Papier und oft von den Gesetzen der Farbspiegelungen und der Topographie abstrahierend. Es hat den Anschein, als sei der Künstler schwung- und lustvoll einer bislang auferlegten, alle Spontaneität bändigenden Form- und Farbdisziplin entflohen in die Weite freien, ungebundenen Assoziierens, als habe er sich mit der Farbe endlich austoben können. Mit dem fast a-perspektivisch organisierten Bildraum, zumeist ohne deutlichen gegenständlichen Mittelpunkt, dominiert eine rhythmische, flächige Bildkomposition, deren Einheit lediglich durch ein Spannungsverhältnis der farbigen und formalen Bildelemente zueinander hergestellt ist.

Ob dieser technische Rückgriff auf die Asservaten der klassischen Moderne allein das Etikett „Neo-Expressionist“ rechtfertigt, sei dahingestellt, zumal wenn man in Rechnung stellt, daß der Topos „Expressionismus“ nicht nur für ausgeprägte, einstmals avantgardistische Formenexperimente, Stile oder Techniken steht, sondern auch oder gerade für ein aufbegehrendes wenn nicht anarchisches Weltverhältnis in einer als krisenhaft empfundenen Gesellschaft. Diese Landschaftsbilder Nerlichs aus dem Mönchsgut zwischen Klein-Zicker, Thiessower Haken und Moritzdorf im Süden der Insel Rügen sind eher sehr persönliche psychographische Äquivalente aufgewühlter innerer Seelenlandschaften des Künstlers, deren genauere Bezüge heute nicht mehr zu ermitteln sind. Sie können ihre unbewußten Quellen ebenso in den kränkenden Umständen seiner Entlassung als Rektor wie in den tiefen seelischen Ablagerungen der Erinnerung an die Feuerstürme des Krieges haben. Es sind vibrierende Schilderungen bedrohlicher Naturkräfte fast ohne physische Präsenz des Menschen oder Hinweise auf menschliche Spuren. Wer will, mag darin auch einen metaphorisch versteckten Respekt vor der Natur erkennen und eine Warnung an den Menschen, sich an ihr zu vergehen.

Von einem solch respektvollen und verehrenden Verhältnis zur Natur als Quelle gestaltenden Nachempfindens zeugen auch seine Blumenstücke. Werner Nerlich war ein großer Liebhaber von Gartenlandschaften und Blumen. Vor allem Rittersporn, Malven und Mohn hatten es ihm angetan. Bis zu seinem Lebensende wohnte er in Potsdam-Bornim in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem berühmten Senkgarten des weltbekannten Potsdamer Staudengärtners Karl Foerster. Den Garten seines von Hans Scharoun erbauten Hauses ließ er von Walter Funcke, einem Mitstreiter Foersters, nach denkmalpflegerischen Grundsätzen restaurieren. Vielleicht ließ sich Nerlich dabei von Monets Garten in Giverny oder Noldes ebenfalls eigens als Motivquelle angelegten Garten in Seebüll inspirieren. Sein Potsdamer Atelier in der Burgstraße lag in unmittelbarer Nähe der Freundschaftsinsel mit ihren gartenarchitektonischen Kleinoden, die er unzählige Male durchquerte. Im Kontrast zu den bisweilen aufgewühlten und vibrierenden Rügen-Landschaften wirken die Blumensujets eher wie nach oder zu seelischer Beruhigung gemalt, ohne jeglichen dekorativen Anspruch. Maltechnisch sind es klassische Aquarelle mit verwaschenen Flächenstrukturen ohne jede plastische räumlich-perspektivische Vorstellung und dienten auch zuweilen, wie z. B. bei den „Malven“, ganz einfach als Etuden zum Experimentieren mit unterschiedlichen Materialstrukturen des Papiers.

Unbestreitbar sind Nerlichs Kunst und Impulse gleichwohl tief in den widersprüchlichen und widerstreitenden Traditionen des 20. Jahrhunderts verwurzelt. Aber auch in seiner von den historischen Konditionen geprägten Lebenspraxis war er ein aktiver, bewußt eingreifender Protagonist der im letzten Jahrhundert ausgefochtenen Kämpfe. Daraus hat er nie einen Hehl gemacht, was wohl für manchen aus heutiger Sicht etwas zu sperrig ist...

(„Werner Nerlich - Ehrenbürger, Künstler, Kulturfunktionär“ - Sonderausstellung des Potsdam Museums - Forum für Kunst und Geschichte, Am Alten Markt, 8. Mai bis 19. Juli. Mit umfangreichem Begleitprogramm aus Vorträgen, Konzerten, Filmvorführungen, Gesprächsrunden und Öffentlichen Führungen)

Heiße Debatte um Werner Nerlich“ (Klaus Büstrin, Potsdamer neueste Nachrichten, 12.03.2005)

„Werner Nerlich - Ehrenbürger, Künstler, Kulturfunktionär“ , Potsdam 2015, Katalog zur Sonderausstellung im Potsdam Museum;

„Werner Nerlich“ - Malerei und Grafik“, Potsdam 2005, Katalog zur Ausstellung im Museumshaus „Im Güldenen Arm“ Potsdam, Juli 2005.

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