Keinen Fußbreit

1991 Der FC St. Pauli gibt sich, initiiert von Fans und Verein, eine Stadionordnung, die rechtsradikale und rassistische Parolen ächtet – ein klares Bekenntnis mit Folgen
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Der FC Remscheid ist in der Versenkung verschwunden, er spielt heute in der Landesliga Niederrhein, seine Gegner in der sechsthöchsten Spielklasse heißen SuS Haarzopf und Arminia Klosterhardt. Vor zwei Jahrzehnten aber kickte der FCR kurzzeitig in der 2. Liga, und am 3. November 1991 war der Klub an einem Spiel beteiligt, das auf dem weiten Feld zwischen Fußball und Politik einen durchaus historischen Charakter hatte. Die Remscheider traten beim FC St. Pauli an, bei dem an jenem Tag erstmals eine Stadionordnung galt, die um einen antirassistischen Paragraphen ergänzt worden war. Seitdem werden am Millerntor rechtsradikale Parolen und das Mitführen entsprechender Fahnen mit Hausverbot geahndet. Eine solche Regelung hatte es bis dahin im deutschen Fußball nicht