UK darf keine Impfungen mehr aufschieben

Corona Das Vereinigte Königreich ist einem Dilemma ausgesetzt.

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Die neue, sich stark ausbreitende Corona-Mutation B.1.1.7 bringt das Vereinigte Königreich in eine auwegslose Lage.

Dass UK in der jetzigen Situation eine Großzahl der Bevölkerung impfen möchte, ist menschlich verständlich. Die Krankenhäuser quillen über - entschuldigen Sie die widerliche Formulierung - doch sie beschreibt treffend die derzeitige Situation. Die BBC berichtete zuletzt über den Zustand der Krankenpfleger*innen im Land. Im Grunde sind sie gerade mehrheitlich dauernd auf Antidepressiva und Schlaftabletten. Ohne könnten sie wohl gerade schwer arbeiten. Sie arbeiten rund um die Uhr, werden spärlich entlohnt. Sie sind überarbeitet. Eigentlich sind sie bereits ausgebrannt: Burn out wird das Gesundheitssystem nach der Pandemie noch lange beschäftigen.

Die Zahlen im Vereinigten Königreich klingen derweil ambivalent: Um die 100.000 Tote einerseits, andererseits werden bis Mitte Februar voraussichtlich zirka 15 Millionen Bürger*innen geimpft sein; eine vergleichsweise hohe Impfquote.

Doch es hilft alles nichts: Wenn die Briten weiter das Impfprotkoll nicht einhalten und die nötige zweite Impfung immer weiter herauszögern, besteht die Gefahr vor noch weiteren gefährlichen Mutationen. Wir haben leider bereits einige neuere Varianten des Covid-Virus, die die Gesundheitssysteme in verschiedenen Erdteilen enorm herausfordern, überfordern: Neben dem Vereinigten Königreich beispielsweise in Südafrika und Brasilien.

Weitere Mutationen müssen wir mit allen Kräften verhindern. Wir können nicht wie in der Sars-Cov-1-Epidemie 2002/03 darauf hoffen, dass das Virus „positiv“ mutiert und weniger ansteckend wird - eher im Gegenteil.

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