Mein Müll und der Gauck

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Montags kommt immer die Müllabfuhr. Also heißt das für mich, wenn ich Montag früh auf die Arbeit gehe: Alle Mülleimerbeutel rausfummeln und in die Tonne werfen, diese dann vor das Hoftor stellen.

Das habe ich auch heute so getan. Drei Müllbeutel waren es. Ich öffne die Tonne, die bei uns übrigens "Kerscheltonne" heißt, sehe den Müll der schon drin ist und mir fällt ein: da wurde doch gestern ein neuer Müll-, nein, Bundespräsident gewählt.

Müllbeutel rein, Tonne vor die Tür und ab ins Auto. In den Nachrichten erfahre ich: 900 und ein paar mehr Knalltüten haben stur den Pfaffen gewählt, 126 humorlose Linke die Klarsfeld und 108 wussten offenbar gar nicht warum sie dort waren.

Mir kommt so der Gedanke: Auch mit diesem Bundespräsidenten werden ich nie etwas zu tun haben. Über ihn schimpfen werde ich nur, wenn ich mich mit ihm befasse, aber warum sollte ich das tun. Ich habe anderes zu tun. Z.B. montags die Mülltonne raus stellen. Und wenn ich dann noch etwas Zeit zum Nachdenken habe, dann denke ich daran die Tonne so rum zu stellen, dass die "Kerschelbauern", so heißen die Müllmänner, sie nicht erst noch selbst rumdrehen müssen. Das erspart ihnen ein klein wenig Arbeit.

Dann habe ich ein klein wenig Gutes getan. Nix Großes, nur ein klein wenig. Vielleicht gelingt das dem neuen Bundespräsidenten ja auch. Und mit viel Glück (kann man das so nennen?) werde ich das dann vielleicht auch mit bekommen. Aber montags wird mich weiterhin der Müll beschäftigen.

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Geschrieben von

rioges

Dieses haben unsere Vorfahren aus gutem Grunde so geordnet, und wir stellen es aus gutem Grunde nun wieder ab. G. C. Lichtenberg.

rioges

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