Der Zankapfel Ukraine

Ukraine Man könnte angesichts des Streits meinen, Eris hätte zugeschlagen!

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http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/73/Eris_Antikensammlung_Berlin_F1775.jpgDie Westen (EU / USA) sieht die Ukraine wie ein Schaf, das den Fängen des bösen Wolfs (Russland) entrissen werden müsste und verweist auf Verträge. Russland seinerseits beruft sich auf die politisch nicht legitime Absetzung des bisherigen Präsidenten als auch auf die russisch-stämmigen Bürger in der Ukraine, die u.a. vor faschistischen Tendenzen in Kiew zu schützen zu seien. Und hinter allem steht der Konflikt: ist die Ukraine Ost oder West? Intensiviert sich dieses Gerangel bis zur Besinnungslosigkeit, wird sich ein Krieg ereigenen … Die derzeitgen Schlagzeilen von Sieg bzw. Niederlage in den Medien, könnten auch im Kriegsfall nicht schärfer ausfallen.

Und die Ukraine? Anstatt einen Weg zu suchen, wie sich die zerrissene Ukraine selber positionieren könnte, der Historiker Yaroslav Hrytsak hatte sich im Spiegel noch optimistisch geäußert, sind die Chancen, zwischen den Blöcken zur Besinnung zu kommen, fast vollständig verspielt. Die ukrainischen Bürger zu fragen, was aus ihrem Land und den Regionen werden soll, ist nicht die schlechteste Strategie. Sie ist basisdemokratisch, müsste dem Westen eigentlich gefallen, wenn nicht die EU- (und spätere NATO-) Partnerschaft auf dem Spiel stehen würde.

Die Interessen an der Ukraine sind zwischen den Blöcken ungleich verteilt: Russland verweist auf die russland-stämmigen und russisch sprechenden Bürger, die Westen betrachtet Russlands Eingreifen fast als Angriff gegen die EU, vor allem aber gegen ihre eigenen Interessen, ihren Einflussbereich auszudehnen. Es wird an der Zeit, dass sich der Westen offener gegenüber einer Zukunft der Ukraine zeigt.

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Geschrieben von

R.M.

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R.M.

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