Weggucken war gestern

Rassistische Gewalt Nach dem Überfall von Rechtsextremen auf einen 12-Jährigen will ein Dorf seinen braunen Makel wieder loswerden
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Auf dem Dorf sind die Menschen oft verschlossen. In Pömmelte sind sie dieser Tage noch verschlossener. Die Bewohner der 700-Seelen-Gemeinde haben einen kleinen Einblick erhalten, wie man sein muss, um diese lustigen Blätter vollzukriegen, die sie so gerne lesen. Bis zu 30 Journalisten, so heißt es, haben das Dorf bei Magdeburg tagelang belagert. Sie haben einen ungepflegten Mann abgelichtet, der versoffen auf einer Fensterbank lehnte und genau das brabbelte, was man von ihm hören wollte: "Mit den Schwarzen gibt´s doch immer Ärger." Und dann gab es da noch diese Rudolf-Hess-Aufkleber an einigen Straßenlaternen. Das war für einige Leute der schreibenden Zunft Beweis genug, um Pömmelte als Nazihochburg und Faschonest zu bezeichnen.

Die Verallgemeine