Der Gipfel der Verlogenheit

Hamburg Erst der Krawall auf der Straße, dann die Krawalldebatte. Ist das noch ein politischer Diskurs?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 28/2017
Streetfighter-Romantik vs. Propaganda-Bullshit
Streetfighter-Romantik vs. Propaganda-Bullshit

Fotos: Christian Minelli/Nurphoto/Getty Images, Axel Schmidt/AFP/Getty Images (rechts)

Militanz ist heute eine Bildsprache. Alles, was sie produziert, sind eindrucksvolle Bilder. Sie unterscheidet sich darin von der Werbung nicht signifikant. Das vielleicht definierende Bild der Hamburger Chaostage war daher die simultane Fernsehübertragung der Randale, während die Staatenlenker in der Elbphilharmonie Beethovens 9. Symphonie hörten. Übertragen auch noch mit Split-Screen. Links die Realität in den Straßen, rechts die abgeschotteten Polit-Eliten in ihrer Pseudowirklichkeit. Wenn die autonome Randale einen Zweck verfolgt haben sollte, dann kann es nur die Produktion eines solchen Bildes sein.

Die Bild-Zeitung griff später genau diese Bildsprache auf und produzierte einen Zwei-Minuten-Clip, der schicke Randale-Bilder und den Konvent der G-20-M