Neue Bücher über Fleischkonsum und Tierhaltung: Hinter den Wänden der Schlachthöfe

Sachbücher Mitte des 19. Jahrhunderts waren die Tiere in den Städten präsent und Fleisch rar. Veronika Settele und Christian Kassung zeigen eindrücklich, wie Fleisch allgegenwärtig wurde und die leibhaftigen Tiere unsichtbar
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 42/2022
Dicht an dicht stehen diese Kühe in einem Melkkarussel und werden nie das saftige Grün einer Wiese schmecken können
Dicht an dicht stehen diese Kühe in einem Melkkarussel und werden nie das saftige Grün einer Wiese schmecken können

Foto: Imago/Joker

Elizabeth Costello, die von J. M. Coetzee erfundene, mit ihm aber nicht ganz identische australische Schriftstellerin, erregte um die Jahrtausendwende einige Irritationen bei ihrem fiktiven Publikum, als sie Schlachthöfe mit den Vernichtungslagern des Nationalsozialismus verglich. Deutlich später unterbreitete sie den Vorschlag, mitten in der Stadt gläserne Schlachthöfe zu errichten, keine großen, einfach nur Modelle zur Demonstration dessen, wie aus Schweinen Minutensteaks, aus Ochsen Entrecôtes, aus Hühnern Chicken Legs werden. Man könne doch ein Restaurant als Sponsor dieser Aufführung einbinden, welches damit die frische Schlachtung des von ihm angebotenen Fleisches kofinanzieren könnte.

Mir gefällt dieser Vorschlag wesentlich besse