„Mein Privileg ist der Außenblick“

Literatur Goran Vojnović sieht sich als postjugoslawischer Autor, in Slowenien ist er längst ein Star. Ein Gespräch mit dem Schriftsteller über Literatur in Krisenzeiten
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 45/2021

Mit seinem im Jugendslang geschriebenen Debüt Tschefuren raus! (2008) schaffte er den Durchbruch – und sorgte für eine Staatsaffäre, weil der slowenische Polizeipräsident das Buch verbieten wollte. Es folgten weitere preisgekrönte Romane. Im Gespräch spricht der Schriftsteller, Regisseur und Kolumnist der Tageszeitung Dnevnik über die Literatur in Krisenzeiten und erklärt, woher das kommt, dass viele Menschen im Süden nostalgisch an das ehemalige Jugoslawien zurückdenken.

der Freitag: Herr Vojnović, was bedeutet es, in Slowenien Schriftsteller zu sein?

Goran Vojnović: Es hat gute und schlechte Seiten: Selbst als Bestsellerautor ist es schwierig, nur vom Schreiben zu leben. Ich schreibe noch für Zeitungen, arbeite für