Tränenlachgas

Protestkunstgeschichte Noch einmal Heiligendamm, als Performanceprojekt betrachtet
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Selten unternimmt der Kunstbetrieb derart ausgedehnte Klassenausflüge wie in diesem Sommer. Venedig, Basel, Kassel, Münster - und überall soll es nicht bloß um gute Laune, sondern ein konkretes Lernziel gehen. Die Gretchenfrage dabei: Ist das Gezeigte gesellschaftlich relevant? Das nämlich ist überall die ebenso axiomatisch wie nebulös gefasste Bestimmung: Kunst muss politisch sein. Sonst kann man´s gleich lassen.

Kaum jemand aber spricht davon, dass es doch noch wenige Tage vor der ersten Biennalebegehung eine Darstellung ganz offensichtlich politischer Kunst gab. Die stand zwar auf keinem Ausstellungskalender, fand auch nicht in Venedig statt, sondern bloß in Rostock und dem abgeriegelten Heiligendamm, war aber in schönster Mustergült