Liebe Frau Merkel, Frau Kanzlerin! Hier schreibt Ihnen eine Frau, die in ihrem Leben immer schon davon überzeugt war, dass sie alles das was Männer können, auch kann. Schon als kleines Mädchen sprang ich deshalb vom Zehnmeterturm in unserem städtischen Schwimmbad. Nein, es geht um die Rangfolge, die Wichtigkeit der Dinge in einem Leben. Und es geht vermehrt um die Wertschätzung der selben.
Dort oben standen normalerweise zwar massenhaft Jungen, aber nur selten sah man dort auch ein Mädchen und wenn, dann sprangen sie gerade. So blieb mir nur der waghalsige Köpfer um zu beweisen, dass Mädchen nicht feiger waren als Buben. Allerdings tat ich das nur dreimal, danach hatte ich genug vom harten Aufprall, der mir irgendwie ungesund erschien.
Sie können sich sicherlich vorstellen, warum ich damals froh war, als Sie zur mächtigsten Frau Deutschlands gewählt wurden, obwohl ich Sie und ihre Partei nie wählen würde, (schon aus Prinzip), egal ob da nun inzwischen einige Ministerinnen an Ihrer Seite arbeiten.
Da wäre die junge Frau Kristina Schröder deren Namenswechsel von Köhler auf Schröder nicht nur mich bis heute verwirrt, (www.ksta.de/html/a...)sie hat noch keinen Nachwuchs. Dann noch Anette Annette Schavan: ist ledig und kinderlos, konservativ im herkömmlichen Sinne und hat eine steile Karriere hingelegt. Ilse Eigner, besuchte eine Technikerschule, die sie als staatlich geprüfte Elektrotechnikerin verließ..auch sie hat keine Kinder.
Ausnahmeerscheinung:
Die Frau von der Leyen mit Ihren 5 KIndern, welche sich allerdings als Familienministerin mit den Nöten der Harz IV Familien irgendwie nicht so recht identifizieren konnte (wahrscheinlich hatte sie zeitlebens zu viele Aupairmädchen nebst einer studierten ganztags Putzfrau aus der RestEU).
Jetzt liebe Frau Merkel frage ich Sie, fällt Ihnen da irgendetwas auf? Was haben Sie und drei Ihrer Ministerinnen gemeinsam? Beziehungsweise, was haben sie NICHT was ich habe?
Gut ich bin nicht konservativ, nicht katholisch bin kein Mann und bin nicht aus adeliger Abstammung. Aber vor allem bin ich nicht kinderlos.
Wieso sorgen Sie und die anderen Frauen in der Regierung nicht dafür, dass Frauen MIT Kindern ähnliche Chancen auf eine anständige Position in ähnlicher Weise haben, wie Frauen mit ohne? Frauen wie Sie?
Wieso sind Sie gegen eine Frauenquote, die vor allem eines bewirken könnte: Zu prüfen, wie die wirkliche Teilung der Verantwortung für unseren Nachwuchs zwischen Männlein und Weiblein zu bewerkstelligen wäre!
Sie kneifen Frau Merkel, sie ziehen Ihren (symbolischen) Schwanz ein, vor den Interessen einiger Männer und noch weniger Frauen, die Sie anscheinend vertreten, die gegen eine Frauenquote sind. Das ist Verrat an Ihrem eigenen Geschlecht, oder ist das Geschlecht am Ende gar nicht so wichtig?
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13:56 03.02.2011
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Kommentare 6
Angela Merkel braucht die Quote nicht. Sie ist ja schon oben. Außerdem muss sie auf die FDP Rücksicht nehmen, sagt sie. Die Arbeitgeber sind ihr auch wichtig. Die eigene Partei offensichtlich nicht.
Und sie muss Von der Leyen bei der Gelegenheit auch ein bisschen "zurecht stutzen". Die Schröder ist ungefährlicher.
Eine derartig unsolidarische Frau muss man lange suchen.
Inzwischen gibts in so vielen europäischen Ländern die Quote, aber in Deutschland ist sie "nicht durchsetzbar",
Was soll man sagen. Es wird noch Jahre dauern, bevor in Deutschland sich was ändert. Angela Merkel wird zum absoluten Fossil.
Die Quote ist vom Tisch und D-land bleibt rückständig in dieser Frage. Nur was erkläre ich meinen begabten Töchtern? Falls ich es mitansehen muss wie sie, kaum Mütter ( vielleicht verzichten sie ja auch drauf) mitkriegen, dass sie sehrwohl Schwierigkeiten mit der Karriere bekommen werden. Bei mir in der Arbeit war ich die einzige Frau mit Kind die weiter gearbeitet hat. Die Männer haben natürlich Frauen zuhause sitzen mit Kindern. Klar. Sie mußten Sitzungen nicht peinlicherweise mittendrin verlassen, so wie ich. Mein Chef schätzte mich, ein Trost. Aber meine weiblichen Mitarbeiterinnen ohne Kinder waren sauer auf mich. Frauen sind seltsam. Jedenfalls manche! Danke liebe Martha, dass Sie überhaupt auf meinen Artikel reagiert haben. Ich dachte schon es interessiert echt keine Frau.
Nein, es gab immer Debatten auch hier um Frauenpolitik. Und über die Frage, wie solidarisch Frauen selbst sind, auch.
Hier gibts zum Beispiel einen Blog, der sich dem Thema widmet.
www.freitag.de/community/blogs/tom-strohschneider/von-wegen-quote-eine-enquete-17-maenner-und-ein-offener-brief
Stutenbissigkeit unter Frauen habe ich auch schon erlebt.
Ich habe einen ausgesprochenen Männerberuf erlernt (Maler im Bauhandwerk). Da hat mans als Frau nicht leicht. Man muss sich jeden Tag aufs Neue beweisen. Diese Zeit geht aber vorbei. Mit dem Gesellenbrief ist man dann vollwertiger Handwerker. Auch als Frau.
Nun habe ich aber "zwischendurch" mal ein Kind bekommen. Während der Erziehungszeit ist mein damaliger Arbeitgeber leider verstorben. In dem Beruf mit Kleinkind auf Arbeitssuche? Ich habe schwarz gesehen. Nun ja. ich habe dann eine Umschulung gemacht zur Steuerfachangestellten. In der Kanzlei nur Frauen. Eine schlimmer als die andere. Ich war froh, als das Praktikum vorbei war. Nie wieder 'ne Frau als Chef!!!! Jegliche Ambitionen wurden abgebügelt. Selbstdenken sollte man möglichst lassen...
Ich war heilfroh, dass ich so ziemlich gleich im Anschluss doch wieder 'ne Arbeit auf dem Bau gefunden habe. Diesen Umgang war ich jahrelang gewohnt. Den rauhen, aber ehrlichen Ton auf den Baustellen hatte ich irgendwie vermisst.......
Es sit seltsam. Aber wenn man sich in dieser WElt erstmal bewiesen hat, hat man's wirklich geschafft. Besonders als Frau. Nach fast 20 Jahren auf diversen Baustellen kann ich davon ein Lied singen....
Rosalix, Du auch hier? Super.
Die Politiker finden doch stets Lösungen, die noch mehr Probleme verursachen.
Es wäre angebracht den Possenreißern däftig in ihre Ostereier zu treten.
Grüße aus Berlin
Ja..Schon länger, aber noch nicht regelmäßig. Schön dich hier zu sehen! Grüße zurück!!