Gott liebt die Schönheit

Verwandtschaften Eine Ausstellung über die Welten des Islam im Münchener Völkerkundemuseum
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Meinem Volk zu Ehr und Vorbild" ließ Max II. in großen Lettern über dem Portal des von ihm vor 150 Jahren erbauten Bayerischen National-Museums anbringen. Der König von Bayern konnte ja nicht ahnen, dass seine Nachfahren daraus ein Völkerkunde-Museum machen würden und damit die Eingangszeile hinsichtlich des Vorbilds interpretierbar wurde. Auch wenn Chauvinismus immer noch ein bayerisches Markenzeichen ist und ein Museum für Völkerkunde gemeinhin der Ort, den kolonialistischen Herrenmenschen-Blick unverfroren auf die Sammlungen von eroberungswütigen Missionaren, Militärs und Forschungsreisenden zu richten, hat der programmatische Appell sich heute verkehrt und gegen alle politische Kleinkariertheit als Auftrag in der Einen Welt erfüllt