Zwölf Quadratmeter Freiheit

Asyl Weil der Seeweg zu gefährlich ist, wählen immer mehr Flüchtlinge den Landweg über Osteuropa: die Geschichte der Familie Hussein
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 29/2015
Von Syrien nach Bulgarien, und dann noch weiter?
Von Syrien nach Bulgarien, und dann noch weiter?

Foto: Dimitar Dilkoff/AFP/Getty Images

Khabat Hussein zeigt auf ein Foto auf ihrem Handy, drei Kinder sind darauf zu sehen, ihre Nichte und zwei Neffen. „Sie wollten zu ihrem Vater nach Österreich fliehen“, sagt sie. „Aber sie sind ertrunken.“ In der Ägäis, auf dem Weg nach Griechenland. Auch Khabat Husseins Familie ist geflohen, vor dem Krieg in Syrien, aus einem Außenbezirk von Damaskus, da, wo besonders viel geschossen und gebombt wird. Sie wählte jedoch den Weg über Bulgarien.

Wenn Khabat Hussein ihre Fluchtgeschichte erzählt, ist es schwer, zu folgen. Zu viel ist passiert, die Reihenfolge richtet sich nicht nach der Chronologie, sondern nach der Bedeutung. Khabat Hussein hat sechs Kinder, drei von ihnen sind heute dabei, und natürlich der Ehemann Mohammed. Sie