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Bühne "Wer hat Angst vor Virginia Woolf?" ist in Berlin und Hamburg die Frage
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Boulevard heißt die Gegenwelt zum subventionierten Theater, deren Überleben vom Spagat zwischen künstlerischem Anspruch und wirtschaftlichem Erfolg abhängt. Wo ein einziger Flop zum Ruin führen kann, wird gern auf die Verpflichtung von "Stars" gebaut. Die kosten zwar viel Geld, lassen aber ein Publikum erwarten, dem das Theater eine Form der Unterhaltung unter anderen ist. Insofern zeugt es von Mut, wenn das Hamburger St. Pauli Theater für seine jüngste Inszenierung auf große Namen wie Hannelore Hoger und Gerd Böckmann setzt, mit Edward Albees Wer hat Angst vor Virginia Woolf? jedoch ein Stück ausgesucht hat, das den Gesetzen des Boulevards widerspricht: Als klassisches Konversationsstück nur getarnt, entstand es vor gut 40 Jahren als