Heldentenor statt Punk

Flucht in die Konvention Klaus Maria Brandauers Inszenierung der "Dreigroschenoper" verfehlt Brechts Anliegen, die Unterhaltung aus der Sphäre des Seichten zu befreien
Exklusiv für Abonnent:innen

Ende gut, alles gut? Wie man´s nimmt. Denn fertig war der Admiralspalast am letzten Wochenende wahrlich nicht. Und die Inszenierung, mit der er nach neun Jahren feierlich wiedereröffnet wurde, ist es auch nicht. Der Unterschied: Beim Gebäude war das geplant, bei der Inszenierung hat es System.

Der Admiralspalast an der Berliner Friedrichstraße hat eine bewegte Geschichte. Die schien nach der Wende an ein Ende gekommen, weil mehrere Nutzungs- und Finanzierungskonzepte scheiterten. Mit dem Leerstand kam der Verfall, und als ein Abriss bereits im Raume stand, investierte eine GmbH um den Veranstalter Falk Walter viel Geld und Mut, um am historischen Ort einen Vergnügungstempel mit Club, Café, Restaurants, Thermalbad und Berlins größtem Theater zu etablie