Monochromie an der Nordsee

Bühne Stephan Kimmig inszeniert am Hamburger Thalia Theater Henrik Ibsens "Hedda Gabler" als Frau ohne Vergangenheit
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Wer mag Hedda Tesman, geborene Gabler, nur so missverstanden haben? Selbst wenn ihr der Wunsch, nach der Heirat mit Jörgen in der alten Villa Falk zu leben, nicht ernst war - das kann sie unmöglich gemeint haben: Nichts qualifiziert die weiß getünchte Welt, die Katja Haß auf der Bühne des Hamburger Thalia Theaters errichtet hat, als Lebensraum, in dem zwei Menschen, eine Ehe oder auch nur Blumen gedeihen könnten. Die sind als künstliche Grünpflanzen auf die Veranda verbannt.

Im Zimmer selbst gibt es weder Farben noch Mobiliar, das irgend Wohnlichkeit ausstrahlte. Dem Flügel, an den sich Hedda (Susanne Wolff) setzt, fehlen Korpus und Beine, die Noten sind an die Wand geklebt. Darüber hängt ein Bücherregal, in dem sich statt B