Es zählt nicht nur, was gezählt wurde

Krisenwissenschaft Der gesellschaftskritische Anspruch der Soziologie hat sich nicht erledigt – eine Nachlese zum Frankfurter Jubiläumskongress
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Es ist nicht besonders überraschend, wenn der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Soziologie die eigene Profession zur „unentbehrlichen Korrekturwissenschaft“ erklärt. Vor allem nicht, wenn das dann auch noch anlässlich der Eröffnung des gerade zu Ende gegangenen Frankfurter Jubiläumskongresses geschieht. Und doch sind Hans-Georg Soeffners Worte erwähnenswert, nicht zuletzt, weil das 35. Treffen der Zunft in dieser Zeitung vor einer Woche durch eine Kritik von Gert G. Wagner begleitet wurde (Der Freitag 41/2010).

Nun ist auf die gegenwärtige Soziologie als etablierte Wissenschaftsdisziplin durchaus ein skeptischer Blick zu werfen. Doch eine Kritik der Soziologie aus dem Blickwinkel der Volkswirtschaftslehre zielt am Problem vorbei.