Neue CGT-Chefin Sophie Binet sieht in Emmanuel Macron einen Wegbereiter von Marine Le Pen

Porträt Die Sozialistin an der Spitze der zweitgrößten Gewerkschaft in Frankreich führt die Parole ad absurdum, die CGT sei ein „Klub alter weißer Männer“. Sie will den Protest gegen die Rentenreform fortsetzen, wenn die Mitglieder das wollen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 19/2023
Sophie Binet verweigert sich einem monopolisierten, fast nur von Konservativen beherrschten Medienbetrieb
Sophie Binet verweigert sich einem monopolisierten, fast nur von Konservativen beherrschten Medienbetrieb

Foto: Bertrand Guay/AFP/Getty Images

Wie hierzulande kursiert auch in Frankreich das Gerücht von den politisch versteinerten, bewegungsunfähigen Gewerkschaften. In Clermont-Ferrand hat jüngst die ehemals kommunistisch dominierte Gewerkschaft Confédèration générale du travail (CGT) gezeigt, was von dieser Parole zu halten ist – wenig bis gar nichts. Die seit 1895 bestehende, ehrbare Instanz der französischen Arbeiterklasse wählte bei ihrem Kongress in der Auvergne mit 82 Prozent der Stimmen die linke Sozialistin Sophie Binet und damit erstmals eine Frau zur Vorsitzenden. 1982 geboren, wurde sie Nachfolgerin des legendären Gewerkschaftsführers Philippe Martinez.

Das Votum für Binet, zustande gekommen nach heftigen Debatten wegen der überraschenden Ablehnung d