Das hört nicht auf

1984 Edgar Reitz schreibt schon mit dem ersten Teil ­seiner Trilogie „Heimat“ mehr als Fernsehgeschichte. Das Familien­epos aus dem Hunsrück lässt ein Zeitalter besichtigen
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Als das Film-Epos Heimat von Edgar Reitz vor gut 25 Jahren erstmals von der ARD ausgestrahlt wird, gibt es zuvor Gerüchte, die 13 Folgen könnten etwas mit der damals von Helmut Kohl propagierten „geistig-moralischen Wende“ zu tun haben. Es gehe um ideologische Nachrüstung im Geist des Kalten Krieges. „Heimat“ gehörte seinerzeit zu den Wörtern mit verkorkster Geschichte und trostloser Gegenwart, geprägt durch die Heimatlieder-Sendungen im Funk, die Heimatfilme im Kino oder den militanten Heimatbegriff der Vertriebenen. Selbst den unverdächtigen Schlusssatz von Ernst Blochs Das Prinzip Hoffnung – „So entsteht in der Welt etwas, das allen in die Kindheit scheint und worin noch niemand war: Heimat“ – hatten Feui