Ende einer Hoffnung

Zeitgeschichte Studenten, Wissenschaftler und Intellektuelle wenden sich gegen Atomrüstung. Moskau entwirft einen Friedensvertrag. Doch der Kalte Krieg folgt seiner eigenen Logik
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 08/2019

Politisch hatte das Jahr 1959 mit Paukenschlägen begonnen: Nachdem zu Silvester die kubanische Stadt Santa Clara von linken Rebellen auf der Karibikinsel besetzt worden war, floh Diktator Fulgencio Batista (1901 – 1973) ins Ausland, sodass am Neujahrstag 1959 die Aufständischen in Havanna einziehen konnten. In der Bundesrepublik hatten Studentenvertreter von 20 Universitäten bereits ein halbes Jahr zuvor einen „Studentenkongress gegen Atomrüstung“ beschlossen, der am 3. Januar 1959 in Westberlin begann. Den ganzen Januar über gab es Proteste gegen eine nukleare Aufrüstung, angeregt nicht zuletzt durch den Theologen Helmut Gollwitzer, der als Hauptredner auf besagtem Kongress für die Kampagne „Kampf dem Atomtod“ geworben hatte