Jupiter regiert durch

Frankreich Präsident Emmanuel Macron zeigt mit der Arbeitsmarktreform, wie er von oben herab zu gebieten versteht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 32/2017
Französische Arbeitsmarktreformatoren (v.l.n.r.): Arbeitsministerin Muriel Penicaud, Premierminister Edouard Philippe und (eingerahmt) Präsident Emmanuel Macron
Französische Arbeitsmarktreformatoren (v.l.n.r.): Arbeitsministerin Muriel Penicaud, Premierminister Edouard Philippe und (eingerahmt) Präsident Emmanuel Macron

Foto: Bertrand Guay/Getty Images

Die Reform des Arbeitsrechts nannte Emmanuel Macron im Wahlkampf sein wichtigstes Ziel, um das Land von der Arbeitslosigkeit zu befreien. Wie er dabei vorgeht, verweist auf das zweite Gesicht des telegenen Strahlemanns, der in den Medien gern als „Jupiter“ tituliert wird.

Es war Macron, der 2015/16 als Wirtschaftsminister den Präsidenten Hollande von der Notwendigkeit eines reformierten Arbeitsrechts überzeugte. Das Vorhaben gegen das Parlament und kampferprobte Gewerkschaften durchsetzen sollte seinerzeit Arbeitsministerin El Khomri. Sie konnte die Proteste nur dämpfen, indem sie Kompromisse anbot. Die Prügel jedoch bezog sie allein, die Auftraggeber Macron und Hollande duckten sich weg. Schon damals konnte die erste Version der Reform nur dank des Verfassun