Klotz am Bein

Porträt Gérald Darmanin ist als französischer Innenminister genötigt, gegen sich selbst ermitteln zu lassen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 32/2020
Für feministische Verbände ist die Ernennung Darmanins eine Provokation – wo auch immer er derzeit öffentlich auftritt, wenden sich Frauen lautstark gegen ihn
Für feministische Verbände ist die Ernennung Darmanins eine Provokation – wo auch immer er derzeit öffentlich auftritt, wenden sich Frauen lautstark gegen ihn

Foto: Thierry Breton/Imago Images

Mit der Ernennung des 37-jährigen Gérald Darmanin zum Innenminister haben sich Präsident Emmanuel Macron und Premierminister Jean Castex offenbar eine so nicht erwartete Last aufgebürdet. Gegen Darmanin läuft bereits zum zweiten Mal ein Ermittlungsverfahren wegen sexueller Belästigung und Vergewaltigung. Das erste wurde 2009 eingestellt, 2018 jedoch ordnete das Appellationsgericht neue Ermittlungen an in einem ziemlich undurchsichtigen Fall. 2009 bat eine Frau den damaligen Kommunalpolitiker Darmanin um Rat in einem schwierigen Rechtsfall. Die „Beratung“ endete in einem Pariser Hotelzimmer, und die Beteiligten stritten nach der Klage der verheirateten Frau darüber, ob der sexuelle Kontakt in gegenseitigem Einverständnis stattgefunden habe