Macron nussknackert das Parteiensystem

Parlamentswahl Gespaltene Linke und zerstrittene Konservative sind die besten Sekundanten des französischen Präsidenten
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 23/2017
Macrons vorgestelltes Kabinett erinnert an eine politische Patchwork-Familie
Macrons vorgestelltes Kabinett erinnert an eine politische Patchwork-Familie

Montage: der Freitag; Fotos: AFP/Getty Images, Imago

Den Zustand der französischen Linken als schwierig zu bezeichnen, wäre Schönfärberei. Martine Aubry, einst Ministerin und Vorsitzende des Parti Socialiste (PS), kam der Realität näher, als sie feststellte: „Ich habe den Eindruck, dass alles, was ich in meinem Leben gemacht habe, kaputtgegangen und zerbrochen ist.“ Mit den Parlamentswahlen am 11. und 18. Juni ist nach den desaströsen 6,4 Prozent für den Sozialisten Benoît Hamon beim Präsidentenvotum für den PS der nächste Tiefschlag zu erwarten.

Das liegt zunächst an der Zersplitterung der Linken. Im 16. Wahlkreis von Paris zum Beispiel gibt es 24 Kandidaten, wovon sieben der Linken zuzurechnen sind. Hinzu kommt das zweistufige Wahlrecht. Zum zweiten Wahlgang wird z