Neoliberaler Bonapartismus

Frankreich Emmanuel Macron will das Wahl- und das Arbeitsrecht reformieren. Er regiert technokratisch, bisweilen autoritär. Und der Ausnahmezustand? Auch damit hat er etwas vor
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 29/2017
„Pharao“ nennt der Linke Jean-Luc Mélenchon den französischen Präsidenten
„Pharao“ nennt der Linke Jean-Luc Mélenchon den französischen Präsidenten

Foto: Michel Euler/AFP/Getty Images

Anfang Juli zeigte sich Präsident Emmanuel Macron im Schloss Versailles, und sein Premier Édouard Philippe sprach in der Nationalversammlung. Beide Auftritte hatten den Charakter von Rauchzeichen. Dies sind, von Papstwahlen abgesehen, etwa so verlässlich wie die Weisheiten von Berichterstattern, die ihre Botschaften aus Körperhaltung, gefühlter Handschlagintensität oder Bildern wie dem der Ehepaare Macron und Trump auf dem Eiffelturm destillieren: das nächtliche Paris im Hintergrund, Sechs-Gänge-Menü vom Sternekoch – so schlecht kann es um die Beziehungen zwischen den USA und Europa doch gar nicht stehen.

In Frankreichs Innenpolitik war ein Rauchzeichen sehr klar: das von Premier Philippe an die Raucher. Angesichts der Zahl von Krebstoten s