Schöne Seelen

1952 Vor 60 Jahren kommt es zum Bruch zwischen Jean-Paul Sartre und Albert Camus. Der Streit über das Verhältnis zwischen Moral und Politik im Kalten Krieg entzweit sie
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Jean-Paul Sartre und Albert Camus lernten sich in der Schlussphase des Zweiten Weltkriegs im Sommer 1943 kennen. Sartre war seinerzeit Philosophielehrer am Lycée Condorcet und führte das Leben eines intellektuellen Bohemiens. Er gehörte zum Pariser Kulturleben und zum Kreis um Max Ernst, Picasso und Juan Gris. Irgendwann stieß Camus zu dieser illustren Gesellschaft.

Sartre hatte bereits seinen Roman Der Ekel und einige andere Werke, darunter das Drama Die Fliegen und die philosophische Studie Das Sein und das Nichts veröffentlicht. Bei Camus sorgte besonders dessen Roman Der Fremde für Aufsehen. Im Juni 1944 schließlich quittierte Sartre seinen Dienst als Lehrer und arbeitete auf Einladung von Camus an dessen Zeitung Combat mit. Ein durchaus freundschaftli