Schweizer Ladehemmung: Keine Munition für die Ukraine

Neutralität Seit dem Wiener Kongress soll sich die Schweiz in keinem Konflikt auf eine Seite schlagen. Das sorgt aktuell für Spannungen. Wie kam es dazu?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 20/2022
Seit 2018 gilt ein verschärftes Kriegsmaterialgesetz mit rigorosen Exportbeschränkungen für die Waffenindustrie
Seit 2018 gilt ein verschärftes Kriegsmaterialgesetz mit rigorosen Exportbeschränkungen für die Waffenindustrie

Illustration: der Freitag

Im Gegensatz zu Österreich, dem die Neutralität im Staatsvertrag von 1955 auf Druck der Sowjetunion förmlich aufgedrängt werden musste (der Freitag 18/2022), verdankt die Schweiz ihre Neutralität langwierigem Feilschen: beim Wiener Kongress 1814/15 ging es auch darum, dass sich keine der Großmächte einseitig – wie Frankreich von 1798 bis 1813 – mit dem Land verbündet. Das Resultat der Verhandlungen war das Versprechen der Großmächte und Signatarstaaten, die Neutralität der Schweiz „auf ewig anzuerkennen und zu garantieren“. Im Gegenzug verpflichtete sich die Schweiz, in künftigen Konflikten neutral zu bleiben.

Nicht einmischen – eine Mär

Die Legende, die Eidgenossenschaft habe sich bereits im Sp