Wie ein schlechter Witz

Frankreich Nach der umstrittenen Wahl eines neuen Vorsitzenden droht die ehemalige Regierungspartei von Ex-Präsident Nicolas Sarkozy in ihre Bestandteile zu zerfallen
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Dann kämpft mal schön: François Fillion (links) und Jean-François Copé
Dann kämpft mal schön: François Fillion (links) und Jean-François Copé

Foto: Denis Charlet/AFP/Getty Images

Am 18. November war die Welt der französischen Konservativen noch in Ordnung. Die Union pour un Mouvement Populaire (UMP) hatte an diesem Sonntag ihre Mitglieder zu einer Urabstimmung aufgerufen, um den neuen Vorsitzenden zu wählen. Etwa 170.000 von knapp 300.000 Anhängern folgten dem Appell und erlebten ein Desaster. Die Organisation des Votums erwies sich als dilettantisch, es gab zu wenig Wahlhelfer und vor den Abstimmungslokalen lange Schlangen. Kaum waren sie geschlossen, erklärte sich Jean-François Copé zum Sieger. Als lebte man in einer Bananenrepublik trat sein Rivale – Ex-Premier François Fillon – noch in derselben Nacht ebenfalls vor die Kameras, um schweren Wahlbetrug zu beklagen und sich selbst als Triumphator zu feiern.

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