Diese 62 Menschen haben durch ihr Geld soviel Macht in der Welt wie ganze Staaten und wirken auch auf Staaten hin in ihrem Interesse. Sie sind sozusagen Machtfaktoren, die nicht offiziell benannt werden, aber im Hintergrund ihre Macht ausspielen können. Sie werden nirgends auf Staatenkonferenzen sichtbar, wo Staaten miteinander sprechen. Sie haben schon vorher abgesteckt in ihren jeweiligen Heimatstaaten, was ihre Interessen sind die man durch Staaten durchsetzen soll. Ganze Regierungen sind ihre Interessendurchsetzer auch gegen den Volkswillen, denn die Regierungen werden schon lange dazu gezwungen nicht Volksvertreter zu sein sondern Interessenvertreter des Kapitals.
Bestes aktuelles Beispiel sind die Freihandelsabkommen, wie gerade TTIP und CETA. Aber auch schon in vorherigen bilateralen Freihandelsabkommen vor allem mit afrikanischen Staaten. Selbst die Volksvertreter dürfen ja nicht mal wissen, was Staaten mit internationalen Verträgen aushandeln, die nur den 62 mächtigsten Menschen hilft noch reicher zu werden und damit noch mehr Macht zu bekommen. Und das interessante ist: Die meisten Menschen kriegen davon nichts mit. Selbst wenn eine 250 000 Menschen Demo in Berlin gemacht wird, wird nur kurz darüber berichtet, am besten kaum und wenn dann wird nur ein Haar in der Suppe gesucht, weil einer von 250 000 Menschen einen Galgen mitgebracht hatte, aber nicht wirklich darüber berichtet wird, was Freihandelsabkommen letztlich bedeuten und für wen, so funktioniert das Kleinhalten selbst medial wunderbar und auch die Medien machen sich zu Lakaien der 62 mächtigsten Menschen.
Es funktioniert ähnlich wie damals in Indien bei der Kolonialisierung. Man hat 500 Mio Inder vor sich, die man mit 100 000 britischen Soldaten in Schach halten muss. Diesen 100 000 britischen Soldaten worunter auch einige indische dann sind, die dem Empire freiwillig dienen, geht es gut und man glaubt auf der Seite der Guten zu sein, die Brotkrumen abbekommen. Und wenn es nur der kleine Wohlstand ist im Unterschied zum Rest der Bevölkerung. Sie können es sich leisten sich zu waschen und neue Kleider am Leib zu tragen. Sie sind kultiviert weil sie nicht schäbig in dreckigen Klamotten verschwitzt herumlaufen müssen. Eine schmucke Uniform tut sein übriges, was damals nochmal ein Zeichen für Zivilisiertheit war, denn Soldaten sind die "Wohlstandsschaffer" der Kolonialzeiten gewesen. Natürlich nicht für die armen Inder, aber für das Empire im Stammland. Man gehört also zu jenen, die sich zivilisiert nennen können im Unterschied zu jenen, die rein nur ums nackte überleben kämpfen müssen. Auf sie schaut der indische Empire Soldat hinab, denn er hat es ja geschafft seinen kleinen Wohlstand zu erzeugen durch Mitmachen an der Ausbeutung.
Was damals bei der Kolonisation funktionierte passiert heute nicht anders. Auch unsere Politiker und kleinen Manager in mittelständischen Unternehmen, die nun ein paar Brotkrumen abbekommen um ihren Wohlstand zu halten und zu mehren sind nur kleine Soldaten, diesmal aber nicht für das Empire sondern für ein paar Plutokraten. Die eigentlichen Mächtigen sind 62 Menschen auf dieser Erde, die von niemandem gewählt wurden und auch niemals vom Gesetz erfasst werden können. Sie leben als wahre Anarchisten ausserhalb von Recht und Gesetz und bestimmen wie das Spiel auf dem Planeten Erde abläuft. Ein paar hunderttausende Lakaien verdienen mit daran und ermöglichen diese Machtanhäufung. Gleichzeitig schauen sie auf 99 % der Weltbevölkerung herab und meinen zivilisiert und kultiviert zu handeln, denn man darf dem Volk ja nicht die Entscheidungen überlassen. Dieses Volk als Weltbevölkerung weiss ja nicht, wie die Welt wirklich funktioniert und man sollte sie auf keinen Fall in planetarische Entscheidungen mit einbeziehen.
Ja diese Dimension hat es schon angenommen. Wir reden über planetarische Entscheidungen. Nicht mehr nur über einzelne Staatsentscheidungen.
Die Welt ist aus den Fugen geraten, nicht weil wir Flüchtlinge haben und die Menschen sich gegenseitig bekriegen, sondern weil es ein paar Menschen gibt, die die Macht haben diese Kriege anzuzetteln und daran verdienen. Sie entscheiden darüber, wie Entwicklungen in der Welt forciert werden, die zu dem führen, was wir heute sehen.
Planetarische Plutokratie
Geschrieben von
Rüdiger Heescher

Kommentare 16
an sich ok was Sie sagen, aber wie kommen Sie ausgerechnet auf 62?
Weil das die Oxfam Studie so heraus gefunden hat. Steht in allen Medien.
62 Superreiche besitzen so viel wie die halbe Welt
Nicht im Artikel steht leider, ob "diese 62" Superreichen so viel reicher geworden sind oder die "halbe Welt" so viel ärmer. Ich tippe vor allem auf letzteres. Natürlich werden die Superreichen immer reicher. Was schlimm genug ist. Aber die eigentliche Nachricht dahinter ist, dass die Habenichtse immer zahlreicher werden. Und immer habenichtsiger. Wie ich schon sagte:
|| Dieser Tage fällt uns eine Politik auf die Füße, die allzu lange schon auf das neoklassische Wirtschaftsmodell fixiert ist und damit eine Welt geschaffen hat, durch die sich der Faktor Ungleichheit wie ein blutroter Faden zieht, der sein engmaschiges Netz aus Krisen, Konflikten und Kriegen webt. Anstatt gegenzusteuern erklären die Regierenden die Konzepte, die die Welt verwunden, aber zum Druckverband. Ein Irrsinn, der immer weitere Kreise zieht und von dem niemand behaupte, man habe nicht ahnen können, was daraus erwächst. || link
Aber auf mich hört ja immer keine/r :o(
.... machen wir den Count Down - wenn es so weiter geht sind wir in ein paar Jahren bei der Reichste hat mehr als die ärmere Hälfte.
Doch das tatsächliche Problem sind in der Tat seine x-Millionen Soldaten, und sorry, sind sie da nicht mit von der Partie? (oder arbeiten sie nicht mehr für Parteibonzen?)
Ich würde mal konstatieren, jeder halbwegs im System dienende Artgenosse, ist lieber Waffenträger des Establishments der - sagen wir halt 62 - , als sich mutig und seine materielle Versorgung riskierend gegen dieses zu stellen.
Was soll also das Lamento - entweder man ändert sich selbst, tut was man so verquast, oder die ganze Schreiberei ist schlicht Selbstzweck und ein netter Zeitvertreib.
Leider ist das bei wohl 99,9 % der systemkritischen Menschen so.
Daher - bis demnächst - - vielleicht erleben wir sogar noch das Verhältnis 1 hat mehr als 75% der lebenden Menschen - und selbst dann, würden die Funktionswesen in ihren Waben bleiben und weiter brav dienen.
Der marginalisierte Rest hat ohnehin kaum die Kraft sich auf den eigenen Beinen zu halten!
Lieber Rüdiger, ich finde hier tappst Du auch in die Personalisierungsfalle. Natürlich bedeutet Geld (undemokratische) Macht, aber dass nun gerade diese 62 Personen so viel davon besitzen, wird zu 70% Zufall sein, dazu ein bisschen Arbeit (der Großeltern) und/ oder Intelligenz. Dass Du sie als "Anarchisten" bezeichnest, macht sie mir geradezu sympathisch...;-)
Es ist ein grundsätzliches systemisches Problem, das sich anhand solcher Zahlen zwar gut skandalisieren lässt, aber letztlich deutlich von diesen 62 zu trennen ist. Dass die Profiteure eines Systems danach streben, dieses zu erhalten, ist völlig normal und ebenfalls kein sinnvoller Vorwurf an einzelne Personen. Es bleibt dennoch Aufgabe der Politik und damit Aller, das entweder zu begrenzen oder ein ganz neues System aufzubauen, das weniger von Geld beherrscht wird.
Ich denke, jetzt bist du etwas zu naiv. Wer das System kennt, nutzt es für sich. Natürlich ist es systemisch erreicht worden, aber genau die Kapitalakkumulation bei einigen Wenigen ist das Resultat. In der Endphase sieht man nun wer die Gewinner des Systems sind. Und man kann auch ganz deutlich sehen, wie Geld benutzt wird zur Machtanhäufung, denn es es kann kein Mensch in seinem Leben soviel Geld ausgeben. Geld bekommt nur noch den Wert von Machtzuwachs und Machterhalt. Keiner von denen wird es zulassen, dass Politik daran etwas ändert. Oder? Und die Chance, dass dieses freiwillig passiert ist gleich null.
??? Nichts Anderes habe ich doch geschrieben. Es sind aber weder nur diese 62, die profitieren, noch haben diese als konkrete Personen irgendeine Relevanz. Sie sind mehr oder minder zufällig die exponiertesten Vertreter der Profiteursklasse.
Wenn 62 Menschen soviel besitzen wie die Hälfte der ganzen Weltbevölkerung bedeutet das, die Anhäufung von Vermögen statt der Verteilung von Vermögen wird zur Blasen- und Bubbletroublewirtschaft auf dem Weg, die Welt von der "ordnenden Macht" des Geldes zu befreien, um wie "Gott in Frankreich" mit der Verfügungsgewalt über alle Güter, Menschen, alles was da kreucht und fleucht und schwimmt zu leben, weil einfach zuviel Vermögen, zuviel Geld auf einem Haufen in einer Hand ist und das Verteilen von Geld und Vermögen zur Existenzfrage der 62 verklärt wird
"Die zunehmende Ungleichheit habe System, sagt Oxfam: "Wir leben in einer Welt, deren Regeln für die Superreichen gemacht sind", sagt Tobias Hauschild, Referent für Entwicklungsfinanzierung bei Oxfam. Firmen geben demnach mehr und mehr Geld in Steueroasen aus, ihre Offshore-Investitionen hätten sich zwischen 2000 und 2014 vervierfacht. Entwicklungsländern würden wegen Steuerflucht jedes Jahr mindestens 100 Milliarden Dollar an Steuereinnahmen verloren gehen."
Das Tragische ist, den 99 % Vermögensfernen fällt die Verantwortung zu, das menschliche und ökonomische Versagen, Organisationsverschulden der 1 % Reichen in der Welt zu kompensieren, ohne dass die Welt in Scherben fällt, denn den Reichen fehlt das Organ, das Organisationsvermögen das zur Gefahr geworden angehäufte Vermögen in den Händen der Wenigen zum Wohl und Gedeih der 100 % Weltbevölkerung aus ihrer Blasen- und Bubbletroubleökonomie geordnet in den Wirtschaftskreislauf zurückzuführen
nicht "zufällig". Das wäre auch falsch. Die exponiertesten auch nicht, weil sie sich eher im Hintergrund halten und man eigentlich kaum was von ihnen hört. Die exponiertesten sind die Soldaten, die für sie marschieren und davon profitieren.
Es ist wie ich beschrieben habe das gleiche Prinzip wie zu Kolonialzeiten in Indien als man 500 Mio Menschen mit 100 000 Soldaten in Schach hielt
Naja, als konkrete Personen/ Menschen spielen sie aber keine Rolle, bloß als (besonders erfolgreiche, aber nicht außergewöhnliche) Repräsentanten dieses Systems. Das meinte ich mit "Zufall".
Aber wenn es so weitergeht wie jetzt und die Kapitalrendite gegen Null geht, wird das doch eigentlich zunehmend irrelevant...oder? Aus Kapitalistensicht ist Geld so viel Wert wie die damit erzielbare Rendite, in diesem Fall -> Null.
FALSCH! Für diese Kapitalbesitzer gibt es nicht das Sparkonto mit Zinsen bei null. Sie spekulieren. Sie können spekulieren auf Gewinne wie auch auf Verluste. Oder auch auf Wetten und Versicherungen von Anlagen (SWAPs). Wer glaubt nur weil der Ottonormal sparer sieht nur 0 % Zinsen würde der Kapitalbesitzer auch nur 0 Wachstum haben, der hat das System immer noch nicht verstanden. Gerade jetzt wo das Geld so billig ist können Kapitalbesitzer nochmal zulegen und das hundertfache verwetten und dabei abräumen. Jede Krise im Kapitalismus erzeugt erneut eine neue Dynamik in der Akkumilation des Kapitals. Krise heisst Gewinn für Kapital. Krise ist daher eigentlich eher ein falsche rBegriff, der nu zutrifft auf den kleinen Mann. Für den Kapitalismus ist das aber der erwünschte Zustand um mehr Geldmengen zu produzieren und die Kapitalakkomulation nochmals dynamisch voran zu bringen.
Gerade passiert das genaue Gegenteil: Die Spekulanten werden in die Pfanne gehauen und machen Verluste, das Geld der kleinen Sparer wird geschont. Es sah zwar schon länger so aus, als sei das bewusst so organisiert, aber jetzt hat es Chinas Vizepräsident grad in Davos explizit als Programm bestätigt.
Die parallel angekündigte Einführung einer digitalen Währung durch China macht Negativzinsen möglich und damit Kapital im Anlagesinne wertlos. Dieser zinslose neue Yuan wird die neue Weltleitwährung, nachdem das Ölmonopol des Dollars Anfang letzten Jahres gefallen ist.
da hast du was nicht richtig mitbekommen. Es geht bei Zinslosen Krediten darum gerade billig geld auf den Markt zu schiessen, damit es investiert werden kann. Wo kann man am besten Geld investieren mit Renditen? Auf den Finanzmärkten und erst recht in Wetten. Da hat sich nichts geändert. Der Null zins spielt nur den reichsten in die Hände. Ich glaube du hast naive Gesellvorstellungen oder? GEsell erklärt für dich alles in der Finanzwelt. Schau dir an, wie die Renditen der reichsten sind. In den Listen von Forbes kannst du es nachsehen Jahr für Jahr. Sie bekommen immer mehr Mrd dazu. Die machen ganz sicher keine Verluste. Was du meisnt hast du wahrscheinlich nicht richtig mitbekommen. Es ging um Bail in Verfahren in der EU wo man Banken jetzt retten will indem die Anleger zuerst herangezogen werden und der Sparer verschont bleibt. Das hat aber nichts mit den Finanzmärkten zu tun in dem Sinne, dass der Nullzins nun den Anlegern helfen würde.
"Auf den Finanzmärkten und erst recht in Wetten."
Das war lange Jahre so, aber jetzt nicht mehr. Nochmal: Es machen gerade reihenweise Hedgefonds pleite/ zahlen die Anteilseigner aus, weil das eben nicht mehr funktioniert. Die Zentralbanken spielen gerade systematisch gegen die Fonds und erhöhen ständig deren Verluste. Kommt irgendwann sicher auch in die normale Presse, könnte aber noch ein bisschen dauern. Lol, mich einen Gesellianer zu nennen ist ein guter Witz:-)
ps. Hab Dir grad eine Mail geschrieben...
Ach du bist das :-)
Ich hätte jetzt aber Quellen und links erwartet für deine steile These wobei du dich ausschliesslich auf China berufst.
Nur weil China was anderes vorschlägt heisst es nicht, dass es ein Indiz wäre für das was du hier schreibst.
Kommen schon noch. Was China angeht...sagen wir es so: Alle anderen stehen mit dem Rücken zur Wand, nur China hat noch Bewegungsspielraum - und könnte jederzeit eine große Krise auslösen, wenn es denn wollte...
Bzgl. Sexismusdebatte, ich habe den Eindruck dass jetzt die "baffle them with bullshit"-Phase ist, in der solange über jeden Murks im weiteren Umfeld des Themas debattiert wird, bis niemensch mehr hinhört...oder? Grad habe ich den Eindruck, dass jeder Taschendiebstahl in der Tagesschau verkündet wird, solange es nur ein Ausländer war.