Der zweite Abendtisch

Vaterbewältigung Joachim Fest, der am 8. Dezember 80 Jahre alt geworden wäre, erinnert sich an seine Kindheit in Berlin
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Joachim Fests Vater Johannes hat sich geweigert, seine Erinnerungen an die Nazi-Zeit aufzuschreiben. Peinlich sei das, dekretierte er, "er gehöre nicht aufs Postament, auf dem sich die Memoirenverfasser ausstellten." Sein Sohn war schon bei Vatern anderer Ansicht, und in eigener Sache offenbar erst recht: Joachim Fest hielt sich sehr wohl für würdig, aufs Postament gestellt zu werden. (Die andere Erwägung, dass ihm - zumal nach seiner Tätigkeit bei der Bild-Zeitung, als er 2004 Oliver Hirschbiegels Filmerfolg Der Untergang mit einer reißerischen Artikel-Serie über des Führers letzte Tage im Bunker publizistisch flankierte - ohnehin nichts mehr peinlich zu sein brauchte, sei höflichkeitshalber verworfen.) Der frühere NDR-Chefredakteur, FAZ-H