Dmitri Peskow: Gesicht des Krieges und Multiplikator des Präsidenten

Kremlsprecher Erfahrungen im Ausland und ein gewisses Maß an Skrupellosigkeit waren Dmitri Peskows Eintrittskarte in Wladimir Putins engsten Zirkel. 2008 wurde er sein Pressesprecher. Lange wurde er als Nachfolger Lawrows gehandelt, hat das noch Bestand?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 27/2022
Der Kreml-Sprecher Dmitri Peskow ist ein enger Vertrauter von Wladimir Putin
Der Kreml-Sprecher Dmitri Peskow ist ein enger Vertrauter von Wladimir Putin

Foto: Sefa Karacan/Anadolu Agency via Getty Images

In der Endzeit der Sowjetunion begann Dmitri Peskow damit, erfolgreich eine diplomatische Karriere aufzubauen, was sich auszahlen sollte. Fließend Türkisch sprechend, stieg er Anfang der 1990er-Jahre bis zum Ersten Sekretär der russischen Botschaft in Ankara auf. Ein Wendepunkt seiner Karriere sollte der OSZE-Gipfel von 1999 werden, als er durch einen Arbeitsauftrag des damaligen, bald abtretenden Präsidenten Boris Jelzin in den Kreml wechselte. Wie sich zeigte, passte Peskow perfekt ins Team von Wladimir Putin, den Jelzin zur Jahrtausendwende zum Nachfolger ernannt hatte. Im Stab des neuen Staatschefs taugten die Erfahrungen eines Presseattachés im auswärtigen Dienst als Empfehlung.

Dmitri Peskow hatte das Zeug zur Medienarbeit und gehörte bald zu denen,