Der Fisch stinkt also vom Kopf her und ohne den radikalen Bruch mit Lenin, Trotzki, Stalin lässt sich keine glaubhafte emanzipatorische und freiheitliche Politik entwerfen. Der Bruch muss aber noch weiter gehen, denn das Autoritäre, welches die bolschewistische Machtergreifung beseelte, ist freilich mit dem Dogmatischen eng verknüpft. Goldman schreibt:
„Die Bolschewisten bilden den Jesuitenorden in der marxistischen Kirche. [...] Es ist ihr Marxismus, der ihre Politik und ihre Methoden bestimmt hat.“ [4]
Eine dogmatische Anbindung aber an Marx ist grundlegend zu kritisieren. Damit sei nicht seiner Art der Kapitalismuskritik per se widersprochen, aber nur ein postmarxistisches Kritisieren von Marx sowie ein Hinausgehen über Marx, nur das kann im 21. Jahrhundert noch fruchtbar sein. Weder ist m.E. ˗ wie Marx es tut ˗ eine „freie“ und „gerechte“ Welt zu fordern, die in erster Linie auf den weißen, europäischen,männlichen, heterosexuellen, (post-)christlichen Stahlarbeiter zugeschnitten ist, noch sollten wir seinen Kultur-Chauvinismus (der Trikont war für ihn „unterentwickelt“ und von daher für sein Modell weitestgehend irrelevant), seinen Sexismus oder seinen Antisemitismus [5] reproduzieren, ebenso wie die Grundausrichtung seines Projektes, nämlich der ‘Autoritäre Sozialismus’, abzulehnen ist, der Historie (gedacht als dialektische Maschine, bar jeden Lebens; vgl. oben) versteht, Leben und Mensch in starre Schemata presst, jenseits aller menschlichen Lebendigkeit oder der Möglichkeit des Menschen zu Kreativität, Entwicklung und Flexibilität (sei es in den normativen Zuschreibungen von „Rasse“, „Klassenbewusstsein“ oder Gender etc.). Damit macht er aber realiter den Menschen zum Sklaven, versklavt von den marxistischen Normativen und nicht zuletzt der marxistischen Arbeitsideologie, unfähig zur Selbstbestimmung und Individuation, und ‘freier Mensch’ wirklich nur in den Augen der Ideologie.
Nietzsches frühe (ab den 1880ern) und weitsichtige Kritik des mittelmäßigen Menschen bei Marx und der marxistischen Sklavenmoral, in die sich der ‘freie’ Mensch einschreiben muss, anstatt sich emanzipieren und entfalten zu können, trifft es recht gut. Die herausragende Nietzsche-Kennerin Goldman schließt sich einer solchen Argumentation an und steht mit dem Begriff ‘Herdensklaverei’ deutlich in nietzschesker Tradition, wenn sie 1922 die Ereignisse von 1917ff. rekapituliert:
„Die Mobilisation der Arbeit, die in der Wirklichkeit Arbeitszwang ist, wurde der Welt als der wichtigste Bestandteil des kommunistischen Systems gepriesen. "Alle müssen heute in Sowjet-Rußland arbeiten. Es gibt keine Parasiten mehr." Obzwar Lenin niemals öffentlich zugegeben hat, daß diese Methode wie so viele andere ähnlichen Experimente, die man dekretiert hatte, um Rußland wieder aufzubauen, ein Irrtum gewesen ist, glaube ich trotzdem, annehmen zu dürfen, daß er sich vollständig darüber klar geworden ist, daß die Zwangsarbeit absolut nichts ausgerichtet hat, um die Produktion der Arbeiter ergiebiger zu gestalten. Wäh-rend ihrer Existenz war sie bloß im Stande, eine allgemeine Herdensklaverei zu errichten und den bürgerlichen Schmarotzer durch den Apparat des bolschewistischen Schmarotzertums zu ersetzen.“[6]
[Emma Goldman, im Januar 1922, auf Grundlage ihrer Erfahrungen in Russland 1919-1921]
Wissler denkt bei dem Meme „Oktoberrevolution“ zuerst an angebliche „große Errungenschaften dieser Revolution“ (soziale Rechte, Frauenrechte, eine sog. „freie Gesellschaft“ [8] sieht sie für eine „kurze Zeit“ realisiert, sie tut klug daran, diese Zeitspanne nicht in Tagen oder Wochen zu definieren) und fordert geradezu euphorisch ein Festhalten an einer Russischen Revolution, an deren „Errungenschaften“ und einen Systemwechsel in Deutschland unter diesen Vorzeichen. Sie verknüpft das weiter mit dem Slogan von „Freiheit und Gleichheit“ der Französischen Revolution 1789. Dieser Slogan bedeutet freilich realiter (was Wissler nicht erwähnt) die Geburt des patriarchalen, rassistischen und chauvinistischen Nationalstaates: Ausgrenzung von Armen, Obdachlosen, „Irren“, Ausländern, denen das ‘liberale Menschsein’ abgesprochen wurde, und nicht zuletzt freilich die Versklavung unzähliger Länder im Namen von ‘Freiheit und Gleichheit’ unter einer französischen Kolonialherrschaft.
Immer wieder beschwört Wissler, es seien „Lehren“ aus 1917/18 zu ziehen, aber weder weiß sie das vermeintlich Positive der „Oktoberrevolution“ in diesem Zusammenhang zu benennen (zuvor einmal nannte sie, wie gesagt, die obigen Schlagworten unerklärt), noch kann sie definieren, was diese „Lehren“ im Heute sein sollen. Stattdessen schwenkt sie übergangslos auf eine heutige Gesellschaftskritik um. Kurz lässt sie dabei das Stichwort „Digitalisierung“ fallen, weiß aber dazu nichts weiter zu sagen, außer, dass die Digitalisierung die Produktivität des Menschen im Kapitalismus steigere, weil sie ihm (zunächst) mehr Freizeit verschaffe, gleichzeitig aber auch eine hohe Arbeitslosigkeit als Resultat habe. Wissler scheint sich hier regelrecht über gewonnene Produktivität zu freuen, wohl im Sinne der lutherisch-marxistische Arbeitsideologie, vielleicht auch im Sinne des leninistischen Produktivitätsparadigmas (Stichwort Zwangsarbeit; vgl. oben), die Arbeitslosigkeit stimmt sie indes lediglich ratlos. Mit postkapitalistischen Lösungen hat das indes nichts zu tun, wie kurz ausgeführt sei:
Tatsächlich würde eine Antwort hier ans Eingemachte gehen, denn bereits heute dominiert die sog. „überschüssige Bevölkerung“ global die aktiv im Kapitalismus Arbeitenden, sei es in Form des kapitalistischen Arbeitslosen (sozialstaatliche Leistungen), des nicht-kapitalistischen Überschusses (Arbeiter*innen in Subsistenzwirtschaften der sog. Entwicklungsländer, machen dort (je nach Land) 30-80% der Arbeitenden aus), der protoproletarischen Bevölkerung (vom Kleinbauern bis zu Honorarkräften), der inaktiven Schicht (Entmutigte, Invalide, Studierende etc.), wie Scnicek/Williams belegen. [9] Hierauf aber kann die Antwort eben nicht eine lutherisch-marxistische Arbeitsideologie (und sei es auch Karls Idealismus vom wenigstündigen Jagen & Fischen) sein, also kein sklavenmoralisches Gott- resp. ZK-gewolltes Leiden des Menschen im Schweiße seines Angesichtes, wie sie auch im Kapitalismus die Politik, der Common Sense und nicht zuletzt die anti-emanzipatorische Lobby der Gewerkschaften wider alle Vernunft täglich reproduzieren. Es kann auch kein retro-linkes Blockieren des technologisches Fortschritts sein (oder gar eine vorgeblich linke, aber eigentlich quasi-faschistische Angstmache vor der Zukunft und, nahezu xenophob, vor “den Robotern”), eines Fortschrittes, der ja längst eingetreten ist und zur vollen Entfaltung nur auf das Nachziehen der politischen Antworten wartet, die freilich emanzipatorisch zu Gunsten des Menschen sein sollten.
Wissler ist hier also weit jenseits der Höhe des tatsächlichen gesellschaftlichen Diskurses, was sich auch in ihrer Begrifflichkeit widerspiegelt, wenn sie sich selbst als Sprechende im Maschinenzeitalter wähnt (also im 18./19. Jahrhundert, denn nur dort war die Frage neu, akut und problematisch, dass ‘Maschinen den Menschen als Arbeiter*in ersetzen können’) und die gesellschaftspolitische Realität des 21. Jahrhunderts völlig verkennt: die nicht-arbeitende und dabei schlecht versorgte Mehrheit; das Algorithmen-Paradigma; die Frage, in wie vielen Jahren/Jahrzehnte sich die so bezeichnete ‘Singularität’ realisiert und damit Algorithmen, die von einer AI (Artificial Intelligence) getragen werden, den organischen Algorithmus-Träger (z.B. DNA und Gehirn des Menschen) in allen Belangen übertreffen und damit ˗ nebenbei bemerkt ˗ das (vermeintlich singuläre) menschliche Bewusstsein philosophisch radikal in Frage stellen. In 2017 wurde erstmals einem Nicht-Mensch (der Androidin Sophia) die Staatsbürgerschaft verliehen [13]. In 2017 versucht die Menschheit das beendete Computer-Zeitalter zu bewältigen. In 2017 werden die ersten HighTech-Städte mit mehr bewohnenden Nicht-Menschen (Roboter/Androiden) als Menschen geplant. [14] In 2017 fanden weltweit zahllose Kongresse statt, die die ethischen Implikationen, die angesichts des Topos' ‘Digitalisierung’ unser Zusammenleben mit intelligenzbegabten Robotern und Androiden diskutieren, zentral ist dabei die Frage: Gibt es überhaupt noch irgendeinen Job, den aus ethischen Gründen ein Bio-Mensch erledigen sollte? Chirurgische Roboter arbeiten z.B. mit einer weitaus weniger hohen Fehlerquote als eine menschliche Chirurgin, legt der Mensch aber trotzdem Wert darauf sein Leben zu riskieren, weil es ‘menschlicher’ sei, sich von einem anderen Bio-Menschen aufschneiden zu lassen?
Der linke Diskurs, anders als die meisten linken Politiker*innen, diskutiert die Implikationen, die sich aus dem (Zusammen-[!])Leben von Bio- und Nicht-Menschen (resp. zukünftig vielleicht auch mit Nicht-Bio-Menschen) übrigens schon sei 1984 , es sei an A Cyborg Manifesto der QueerFeministin Haraway erinnert. Anders als in 1984 (!) ist es heute aber keine Science-Fiction mehr, sondern Realität! Jede*r sollte bei der Gestaltung dieser Realität mitwirken und sie nicht neoliberalen Unternehmen aus Desinteresse oder linker Retro-Ignoranz schenken! In diesem Zusammenhang ist auch das von Wissler fallengelassenes (aber, um nichts Belastbares zu äußern, nicht aufgehobene) Stichwort der Eigentumsfrage in Bezug auf die Neuen Technologien zu nennen; hierzu ist freilich zu konstatieren, dass keine Übertragung des Eigentums an eine trotzkistisch-bolschewistischen Staatsclique im Sinne der Multitude sein dürfte, mir erscheint indes der Gedanke des Common Wealth recht sympathisch. Denn in 2017 fragt sich der Mensch zentral ˗ auch wenn z.B. Gewerkschaften nebst Sozialdemokraten und Linkspartei es in ein sklavenmoralisches Gejammer nach Arbeitsstellen zu kanalisieren suchen resp. das seit Luther & Marx indoktrinierte “Wir wollen aber arbeiten!” der Arbeitslosen zynischst zum bloßen Selbsterhalt ausnutzen ˗ , woher er jetzt und künftig Geld jenseits der Lohnabhängigkeit zum Überleben bekommt.
In 2017 aber steht auch eine Janine Wissler fassungslos an der Seite von Marx und versucht die Maschinisierung der Welt im 18. und 19. Jahrhundert zu begreifen, dieser Moment der radikalen Ratlosigkeit ist in ihrem Redebeitrag der erschütterndste und der bezeichnendste. In einem Wissler’schen Papier aus 2016, das explizit die Digitalisierung thematisiert, zeigt sich, dass sie den Topos konsequent reaktionär angeht und in der Marx’schen 19.-Jahrhundert-Denke allein die Auswirkungen auf „Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern“ bezieht [15], also auf eine verschwindende Minderheit und keinesfalls auf Arbeitslose, Kinder, Schüler*innen, Studierende, prekär Selbständige, Minijobber, Rentner*innen oder gar die Menschheit, nicht auf die Weltbevölkerung, nicht auf die Multitude, nicht auf die gesellschaftspolitische Realität, ˗ nicht auf uns! Indes: Auch die alleinstehende Rentnerin hat freilich sowohl Anspruch auf ein Grundeinkommen als auch auf die Errungenschaften der ‘Digitalisierung’, z.B. in Form eines Roboters oder einer Androidin, die ihr in Alltag und Haushalt zur Hand geht.
b.) bolschewistische Dogmatik, autoritärer Staatsapparat und dessen Repressionen in Russland 1917/18 bedeute Gesellschaftskritik, c.) es gäbe auch nur irgendeinen Zusammenhang zwischen berechtigter Gesellschaftskritik und bolschewistischer Dogmatik, autoritärem Staatsapparat und dessen Repressionen in Russland 1917/18.
Als den ‘großen Fehler’ der Russischen Revolution bezeichnet sie sodann konsequenterweise auch NICHT den autoritären Staatsapparat, die Dogmatik, den Abbau von Emanzipation, die Unfreiheit, die Versklavung von Millionen oder die spätere Ermordung von Millionen unter Stalin, sondern, dass sie nur auf Russland beschränkt geblieben sei [sic!]. Danach schwenkt sie zur Denunziation der deutschen SPD um, die eine quasi-bolschewistische „Revolution“ in Deutschland behindert habe. Würden die Leser*innen und ich diesen Sprüngen folgen und eine schräge Logik daraus ableiten, so müssten wir heute und in alle Ewigkeit der SPD danken, dass wir nie in einem Ost- oder gar Weltblock in Unmündigkeit und Unfreiheit versklavt oder ermordet wurden! (Eine sachgerechte historische Thematisierung der deutschen “Novemberrevolution” sei hier ausgespart.)
In der Wissler’schen Nicht-Denke (in der offensichtlich Dogmatik, autoritärer Staatsapparat und Repressionen sowieso Tugenden sind, die wider alle Vernunft Freiheit ausdrücken) ist natürlich der „sozialistische“, legendäre Frame der „Weltrevolution“ gemeint, der alle Problematiken per se auf magische Weise beendet (...). Sicher, unter einem totalitären „sozialistischen“ Weltdiktator oder einem entsprechenden ZK gäbe es keine anderes Außen mehr, sondern eben nur die eine, versklavte, „sozialistische“ Welt, aus der kein Ausbrechen, keine Emanzipation, keine Individuation mehr möglich ist, nur sklavenmoralische Herdentiere und damit ist alles gut ˗ für das ZK. Die einzige tatsächliche (wenn auch etwas wacklige) Analogie, die Wissler aus Russland 1917 zum Heute dann wirklich zieht, ist, dass Lenin noch im Januar 1917 keinerlei Chance für seinen autoritären Putsch und die Niederschlagung einer um Emanzipation ringenden Bevölkerung sah; noch unwahrscheinlicher ist zum Glück in 2017 eine autoritäre Machtergreifung durch Wissler&Co, auch wenn sie mit Lenin als Kronzeugen anderes zu hoffen scheint.
Die linke Wählerin aber sollte sich freilich nicht übertölpeln lassen, weder bei den Landtagswahlen (September 2018) und erst recht nicht bei der anstehenden Personenwahl (Februar 2018), wo neben Intelligenz zudem Charisma, Menschlichkeit, Empathie und das glaubhafte Vertreten sozialer Belange gefragt sind ˗ Eigenschaften, die der Aparatschika Wissler völlig abgehen.
Könnte nun der Totensonntag in 2017, also 100 Jahre nach Ausbruch des Roten Terrors, angemessen den Millionen Toten und den Abermillionen ge- und zerbrochener Lebensläufe im 20 Jahrhundert gedenken, die eine leninistisch-trotzkistisch-stalinistische Politik auf dem Gewissen hat, so verheißt die Veranstaltung am 26.11.2017, 12-17 Uhr, Haus am Dom, Frankfurt [19] mit ihrem spaßig-folkloristischen Titels ("Auch Lenin fuhr einst durch Hessen") lediglich neue Reaktionen, Anachronismen und Geschmacklosigkeiten. Mit Sicherheit ist keine Wissler’sche 180°-Wendung zu erwarten, bei dem sie die fehlenden Jahrhunderte und Zeitalter in ihren bescheidenen Bildungshorizont integriert und dem Autoritären Sozialismus [20] wird also mit Sicherheit NICHT abgeschworen werden, sondern es dürften ˗ ein bloßer Hohn für die Opfer und Repressierten der bolschewistischen Ermächtigung, die hier zu der pietätslosen Eröffnung eines Wahlkampfes herhalten müssen ˗ allein erneut vermeintliche „Lehren“ aus einer rein fiktionalen Narration namens „Oktoberrevolution“ gezogen werden. Schon die Tatsache, dass keine unabhängigen oder progressiven Historiker*innen auf dem Podium sitzen werden, sondern alles wissenschaftliche Personal der Linkspartei angehört, sich gar im Dunstkreis der trotzkistischen marx21-Ideologie bewegt oder aus den miefigen Kreisen stalinistischer DKP-Sozialisation herstammt, lässt ein Weiter-So des Reaktionären erwarten. Ich ermutige etwaige kritische Beobachter*innen und freilich eine unabhängige Presse, historisches Wissen, Reflektion & Gegen-Narration einem von der Gegenwart & gesellschaftspolitischer Realität abgekoppelten, politisch-inzestuösen Gruselkabinett entgegenzusetzen! Just for info: Die Zukunft war jetzt.
____________________________________________
[16] Um einen Eindruck der Hessischen Linkspartei zu geben, sei aus meinem etwas älteren (damals) Offenen Brief an Janine Wissler [September 2012] zitiert, der auch in 2017 noch die strukturelle Beschaffenheit der Linkspartei wiedergeben dürfte (Die Zeit in dieser Partei erwies sich zunehemend als eine schockierende Katapultierung in eine Welt des Kalten Krieges und in die unterirdischste Kleinbürgerlichkeit), wie mir andere Ex-Mitglieder, die erst später dieser Partei den Rücken gekehrt haben, bestätigen; die Einzelbeispiele freilich sind alte Hüte:
„Abgesehen von dem allgemeinen Unmut darüber, dass die stalinistisch sozialisierten Ex-DKPler (resp. ihre Marionetten) nicht nur die Fraktion, sondern ab Ende September auch den Kreisvorstand unter Kontrolle haben werden, ließen sich dabei verschiedene Tendenzen ausmachen zu denen meine eigenen Erfahrungen und Beobachtungen hinzukommen:
- Gezieltes Mobbing nach stalinistisch-autoritären Muster, gepaart mit der Niveaulosigkeit und Dümmlichkeit des Stalinismus (Inkompetenz ist nunmal Attribut des stalinistischen Kaders). Ich mutmaße doch stark, dass Austritte aus der Partei geradezu gewünscht sind, um in kleinstem straff kontrollierten Kreis vollends dem Totalitarismus zu frönen. Einer der Ex-DKPler sagte mir einmal offen, dass er strenge autoritäre Strukturen in der Partei errichten wolle. Dass dabei die tatsächlich linken Kräfte ausgemerzt werden, kennen wir z.B. aus der Geschichte der UDSSR.
- Das Diffamieren ausgerechnet einer Zielgruppe der LINKE., nämlich Hartz IV-Empfänger. Ich thematisiere den berüchtigten „Gruß aus China“ hier nicht weiter (seine Abgründe sprechen für sich), dass der Fraktionsmitarbeiter dort aber Hartz IV-Empfänger als von „Gehirnschäden“ heimgesucht bezeichnet, kann nicht oft genug wiederholt werden.
- Auch die Neumitgliederwerbung nach dem Kader-Prinzip sollte nicht verschwiegen werden: Zwei alte Männer betreiben (im übrigen an ihrer Stadtteilgruppe vorbei) einen Infostand der LINKE., geben dort ihre privaten E-Mails als Kontakt an und treffen dann z.B. Verabredungen mit einzelnen Frauen in einem Café zum intimen (Indoktrinierungs) Gespräch. Das ist m.E. an Obszönität nicht zu überbieten. Dennoch ist das möglich: Dir liegt die mobbende und verleumderische (und übrigens in sich unlogische) E-Mail von einem der Männer ja vor, der sich nach Auffliegen seiner Aktion in einer abgründigen Falsch- und Gerissenheit präsentiert. [...]
- Die Lüge als beliebtes Artikulationsprinzip (gerne genutzt auch zur Hochjubelei). So findet z.B. in diesem Herbst in Ffm eine Veranstaltung mit dem Titel "Wenn Linke sich kümmern - Wahlerfolge in den Niederlanden und der Bundesrepublik" statt. – Kümmern? Wahlerfolge? In Frankfurt kann wohl als Bilanz nur ein Scheitern von beidem konstatiert werden.“ ˗ Zu einer aktuelleren Situation dieser Landespartei (unter anderen Gesichtspunkten) vgl. auch: http://www.beobachternews.de/2016/0….
[17] Außer den alltäglichen Klassikern in der Linkspartei, dass die Träger*innen abweichender Meinungen als CIA- oder Mossad-Agenten betrachtet werden, außer der Leugnung der US-Mondlandung und anderer Kalte-Krieger-Legenden ist als aktuelles Beispiel auf die Linkspartei in Berlin/Bund zu verweisen: http://www.tagesspiegel.de/politik/die-linke-unter-putin-verstehern-und-aluhueten/20610784.html.
Was ist Ihre Meinung?
Kommentare einblendenDiskutieren Sie mit.