Leben im Ungewissen

Hausprojekt Das Wohnprojekt „Liebig 14“ steht kurz vor der Räumung. Auch ein runder Tisch konnte kein Ergebnis bringen
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Tatjana guckt mit sorgenvoller Miene aus ihrem Fenster. „Wir haben Angst“, erklärt sie und zieht nervös an ihrer Zigarette. „Jeden Tag könnte der Räumungsbeschluss in unserem Briefkasten liegen“. Seit drei Jahren wohnt sie in dem bunten Mietshaus in der Liebigstraße 14, eines der wenigen alternativen Häuserprojekte, das dem Druck der Berliner Sanierungswelle standhält. Wie lange ist ungewiss. Ein runder Tisch vom 28. Januar, an dem Hausbewohner, Politikern und kirchliche Organisationen teilgenommen hatten, blieb ohne Ergebnisse. Der Eigentümer, der über das Schicksal der „Liebig14“ entscheiden könnte, war nicht erschienen.

Eigentlich müsste die Stimmung in dem Haus positiv sein. Die Besetzung fand 199