Stellung gehalten

Dresden Wie verhindert man einen "Trauermarsch" von Rechtsextremen? Mit Schneebällen, Sambatrommeln und mit friedlichem Warten. Ein Bericht von der Blockade in der Hansastraße
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Es sind Worte, die ein bisschen nach Revolution klingen: Antifaschistischer Widerstand. Man denkt an wehende Fahnen, vermummte Gesichter und fliegende Pflastersteine. Dabei bedeutet es in erster Linie viel Warten: warten auf den Bus, warten auf Informationen, warten vor einer Polizeisperre. Auch Uwe steht seit über fünf Stunden im matschigen Schnee auf der Hansastraße in Dresden und wirft immer wieder einen Blick in Richtung des nur hundert Meter entfernten Neustädter Bahnhofs. Dort stehen rund 5.000 eingekesselte Neonazis. Gesehen hat der 38-Jährige noch keinen, aber er macht sich Hoffnung. „Ich würde ihnen gern grimmig in die Augen gucken.“

Seit 1998 marschieren die Rechten an jedem 13. Februar durch die sächsische Landeshauptstadt und gedenk