25 gegen Chahed

Tunesien Die vorgezogene Präsidentenwahl ist offener denn je. Laizisten und Islamisten sind Gegner, keine Feinde
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 37/2019

Der 2011 mit dem Arabischen Frühling errungene demokratische Fortschritt hat sich für dieses Land im Unterschied zu anderen Regionen Nordafrikas erhalten. Das zeigt sich nicht zuletzt im offenen politischen Ringen zwischen laizistischen und islamistischen Kräften. Letztere wurden unter dem Vorgängerregime des Autokraten Ben Ali unterdrückt und hatten keinen Zugang zur Öffentlichkeit. Danach konnte die islamistische Partei Ennahda nur bei der ersten Parlamentswahl nach Beginn des Arabischen Frühlings triumphieren. Aber außer der Legalisierung des Kopftuchs für Frauen in öffentlichen Einrichtungen führte dieses Votum kaum zu rechtlichen Veränderungen. Selbst die Ennahda nahestehenden Frauenverbände wollten die schon in der Amts