Bloß nicht aufhören

Im Gespräch Elfriede Brüning hat vier Gesellschaftsformen erlebt. Sie galt immer als Unterhaltungsschriftstellerin, dabei hat sie für Happy Ends gar nichts übrig
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Der Freitag: Als ich Sie neulich erwähnte, hieß es: „Die Courths-Mahler des Ostens!“ Ist das für Sie beleidigend?

Elfriede Brüning: Courths-Mahler hat schon meine Mutter abgelehnt. Sie las lieber Clara Viebig.

Mein Vater hatte einen winzigen Tischlerbetrieb. Ich konnte nur bis zur 10. Klasse in die Schule gehen, wollte aber unbedingt Journalistin werden. Um Volontärin bei einer Zeitung zu werden, fehlten mir Verbindungen. Ich kam in einem Pressebüro unter, ohne Bezahlung, lernte mit drei Fingern tippen und musste Zeitungen ordnen. So fiel mir das 12-Uhr-Blatt in die Hand. Da waren junge Mädchen abgebildet, die sich an einer Schönheitskonkurrenz beteiligten. Darüber müßte man schreiben, dachte ich. Ich war 15 und bewarb mich