Das Pokergesicht

Emir von Katar Als Staatsoberhaupt von Katar hat Scheich Tamim bin Hamad al-Thani viel Geld, aber wenig Macht. Das will er ändern
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 36/2014
Tamims Ehrgeiz ist groß genug, um dank gefüllter Staatskassen mit dem saudischen Regime um die Hegemonie in der islamischen Welt zu konkurrieren
Tamims Ehrgeiz ist groß genug, um dank gefüllter Staatskassen mit dem saudischen Regime um die Hegemonie in der islamischen Welt zu konkurrieren

Foto: Bertrand Langlois / AFP / Getty Images

Wenige Monate nachdem der 1980 geborene Scheich Tamim bin Hamad al-Thani im Juni 2013 die Herrschaft im Emirat Katar von seinem Vater Hamad bin Chalifa al-Thani übernahm, wurde bekannt: Bei den gigantischen Bauvorhaben für die Fußball-WM von 2022 gibt es eine mittelalterlich anmutende Ausbeutung von Gastarbeitern aus Indien, Pakistan und Nepal. Was ihnen Katar zumutet, ist ein sklavenähnlicher Status, wie er demütigender kaum sein kann. Es hieß, auf den Baustellen werde nicht nur gehungert. Einige Arbeiter seien sogar verdurstet.

Nicht allein diese schlimmen Vorkommnisse, auch der Verdacht, dass sich Katar die Fußball-WM im eigenen Land durch Korruption erkauft hat, führte weltweit zu der Forderung, die Entscheidung zurückzunehmen und die Weltmei