Der zweite könnte bald erster Sieger sein

Ägypten Nach den Wahlen gilt der Islam mehr denn je als ­Synonym für sozialen ­Ausgleich. Davon profitieren zunächst die Muslimbrüder, vor allem aber die radikaleren Salafisten
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Es scheint leichtsinnig, dass in Ägypten bislang verbotene Parteien autorisiert wurden, an den Parlamentswahlen teilzunehmen, ohne dass es zuvor eine landesweite Abstimmung über eine Verfassunggebende Versammlung gab. Man vermied die umfassende Diskussion über neue Kriterien, nach denen Parteien zugelassen werden. Vermutlich wollte der regierende Militärrat die Zeit bis zur Installierung einer neuen Autorität verkürzen und hielt sich zugleich durch das stufenweise Abwickeln der Wahl Möglichkeiten eines eigenen robusten Eingreifens offen. Dass ein solches Vorgehen nicht vor Erschütterungen bewahrt, zeigt sich seit Wochen.

Ungeachtet dessen steht außer Frage, dass Muslimbrüder und Salafisten aus der ersten als „frei“ geltenden Parl