Die dritte Front von al-Qaida

Algerien Im Maghreb lassen sich Ausläufer des Irak-Krieges nicht mehr übersehen
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Als das Land in den neunziger Jahren unter islamistischem Dauerterror litt, der fast 200.000 Menschen das Leben kostete, war die Haltung des Westens vieldeutig: Manchen war es gleichgültig, dass sich in Algerien Muslime untereinander abschlachteten - bestätigte dies doch das negative Bild vom zivilisatorisch zurückgebliebenen Islam, das einen Clash of Civilisations rechtfertigen konnte. Andere waren bereit, die Islamisten als authentischen Ausdruck eines modernen Islam zu respektieren und forderten die Anerkennung des Wahlsieges der Islamischen Heilsfront (FIS) von 1992. Europäische Regierungen wie Menschenrechtsverbände kritisierten das repressive Vorgehen der algerischen Armee gern und vehement als inhuman.

Das änderte sich schlagartig mit dem 11. September 2