Die Schwimmerin

Linke Mata Hari Am 17. Mai 2011 wäre die Widerstandskämpferin Ilse Stöbe – bis 1942 Mitarbeiterin im Auswärtigen Amt – 100 Jahre alt geworden. Noch immer steht sie im Geruch des „Landesverrats“
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Am 14. Dezember 1942 verurteilte in Berlin das Reichskriegsgericht Ilse Stöbe und Rudolf von Scheliha – beide Mitarbeiter der Informationsabteilung des Auswärtigen Amtes – wegen Landesverrats zum Tode. Am 22. Dezember 1942 wurden sie hingerichtet. Ilse Stöbe hatte etwa zehn Jahre dem Geheimdienst der Sowjetarmee Informationen übermittelt, die Scheliha und ab 1940 auch sie selbst im Ribbentrop-Ministerium abgreifen konnten – unter anderem den Termin des Unternehmens Barbarossa, des Überfalls auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941. Obwohl es unwahrscheinlich klingt, soll Scheliha geglaubt haben, für die Engländer zu arbeiten. So wurde er 1995 rehabilitiert, während Ilse Stöbe, die „schöne Kommunistin“, bis heute ni